Donnerstag, 26. März 2020

Heute in einem Jahr - Folge 7: nochmals irgendwann wahrscheinlich 2030


Der MittagsMojito zum Allerlei von der Erbse mit rosa Lamm, SteinpilzPolenta und Spicy Chakalaka tauchte den Nachmittag in wohlige Watte und führte zu einem überaus angenehmen Abend mit Tee und einem leichten Gemüsesüppchen und einem nachfolgenden frühen Zubettgehen mit einem ungemein entspannenden Traum, der sich im Wesentlichen beim Schnorcheln in maledivischem Gewässer abspielte. Ich tauchte durch einen überaus bunten Fischschwarm und sah am Meeresboden einen alten Fensterrahmen, woran ein Post-It klebte:

"Was ein Schrott ... den MultiversumsTimeSwitch muss ich einschicken ... nicht mal in der Zukunft funktioniert der Technik-Quatsch ... ich habe jetzt meinen alten ParallelUniverseWormholeTransmitter (PUWT) zwischengeschaltet ... der ist leider echt ungenau ... du bist aber wieder irgendwo ungefähr 2030 ... roundabout. Viel Spaß beim Durchschauen – morgen dann wieder chronologisch ... hoffe ich ... *Augenrollsmiley*
Dein Future-Du"
Finde ich jetzt gar nicht schlimm, das fand ich gestern sehr inspirierend, warf Fragen auf und machte mich ungemein neugierig
Mein Blick fällt auf eine Straßenszene – ich glaube, das ist die Münchner Fraunhoferstraße. Ja doch, ist sie. Ganz schön was los auf der Straße. Aber keine Autos. Ungefähr 4 Meter über der Straße ist eine Art schwebender Weg, der aus einer Art Rauchglas gebaut zu sein scheint, darauf sind entspannte Radler unterwegs. Auf der Straße scheinen alle Verkehrsmittel zu schweben ... nein ... ich korrigiere: Sie schweben!! Die Sraßenbahn: schwebt!! Dann gibt es recht unterschiedliche Geräte, die aussehen, wie die großen Brüder dieser beknackten E-Roller – und auch die schweben. Und das ziemlich flott und unchaotisch auf geordneten Bahnen.

Verdammt ... wo bekomme ich denn jetzt die Info her, wie das wieder möglich geworden ist ... da hängt ja jetzt sicher nicht an jedem von den Teilen eine Infotafel dran.

Da sehe ich auf dem Rucksack eines vorbeischwebenden Typs einen Post-It:


"Das kann ich dir erklären, so ungefähr – natürlich liegt die Basis für diese Schwebetechnik auch in den Bleib-Zu-Hause-Phasen. Da hat sich das Home-Löt-Kollektiv (HoLöKo) gegründet, eine lose Gruppe von Verfahrens- und Elektrotechnikern, Quantenphysikern, Materialwissenschaftlern und
Finnougristik-Studenten, ganz ähnlich, wie die Mädels und Jungs, die diese coolen Algen gezüchtet haben. Jedenfalls haben die HoLöKos so lange ... ja ... ich nehme mal an ... rumgelötet ... das ist nicht so mein Fachbereich, weißt du ..."

Ja, kann ich mir vorstellen ... wieso aber Finnougristik-Studenten?

„Finnougristen können alles! Hat sich rausgestellt  ... wer so saukomplizierte Sprachen lernen kann, der kann auch sonst alles ... wusste man bis dahin auch nicht ... lange hielt man die ja für die noch nerdigeren Geschwister von Slavisten und Byzantinisten ... das waren aber sehr falsche Vorurteile!"

Aha!
"Jedenfalls haben die beim Rumlöten eine unheimlich effiziente, materialschonende und im Prinzip ohne Elektrizität funktionierende Form des magnetbasierten Antriebs erlötet ... und in einer Phase der Vernunft wurde das dann fast überall verlegt. Finde ich auch immer noch verblüffend ... nach all den Jahren!"

Ich schaue fasziniert auf das harmonisch schwebende Bild des fast komplett geräuschlosen Straßenverkehrs und atme dabei die angenehm gute Luft ein. Dann muss ich husten, weil ich mich im Traum verschluckt habe, da bin ich ja schließlich unter Wasser beim Tauchen. An dem Fensterrahmen hängt ein neuer Post It:

"Morgen wieder!"
Weiter mit Folge 8


Keine Kommentare: