Freitag, 18. März 2016

Retroschmecktive - Abend der japanisch-französischen Freundschaft

いただきます und bon appetit, liebe Freunde des ambitionierten CrossOverFutterns!

Auf diesen Abend hatten wir uns wirklich sehr lange gefreut und an den Gerichten haben wir wirklich sehr lange rummeditiert bis wir sie dort hatten, wo wir sie haben wollten. Harmonisch und doch voller Spannung. Yin und Yang. Die Küche des Westens und die Küche des Ostens. Wir hatten uns nämlich in den Kopf gesetzt die Küche Japans und die Küche Frankreichs miteinander zu verschmelzen. In einem willkürlichen Akt der kulinarischen Völkerverständigung.

Dabei wollten wir zeigen:

  • Harmonie ist auch bei scheinbar unvereinbarem möglich.
  • Doch, das geht!
  • Wir schaffen das!
  • Geht nicht gibt's nicht.
  • Von Kopf bis Schwanz, auf den Teller kommt der ganze Franz (so hieß das Kalb ... zu makaber? ... 'schuldigung!)
Und wirklich: Was hatten wir für einen Spaß!

Danke an all die mutigen MitSupperClubber, die sich getraut haben, bei diesem kulinarischen Event dabei zu sein. Wir verbeugen uns vor euch! Merci beaucoup und ありがとうございます!

Ausgeklügelter Masterplan.
Die festliche Tafel in den Überschneidungsfarben der Länderküchen.
Wir begannen mit einer CocktailKreation, die unser Sommergetränk 2016 werden könnte, dem PULC (PernodUmeLycheeCremant).

Hier das Rezept:

  • Eiswürfel in ein Weinglas
  • 1 Spritzer Pernod aufs Eis
  • 1 cl trockenen Pflaumenwein (Ume)
  • 3 cl LycheeSaft
  • mit Cremant aufgießen
  • ei-der-daus!
Dieser Drink versetzt jeden Mundwinkel in das Land des Lächelns.

So gestärkt beginnt der Abend mit dem ersten Gang: ZwiebelMisoSuppe mit Wachtel und ShiTakeSpieß.

Wir setzen die Suppe als klassische französische Zwiebelsuppe an, karamellisieren Zwiebeln und geben einen Hauch Essig dazu und gießen dann mit einer Misosuppe auf. Wir toppen mit RoteBeeteSprossen, legen ein Wachtelkeulchen ein und einen gegrillten ShiTakeSpieß. Spannung auf dem Löffel. Aber eine schöne Spannung - die Aromen vertragen sich.


Auftakt: SuppenMikado von der Zwiebl
Zum zweiten Gang gibt es ein doppeltes Zweierlei - zweierlei von der Auster und zweierlei von der Jakobsmuschel. Die Auster einmal als Tempura frittiert und einmal a la naturelle aber mit einem Hauch Wasabi. Die Jakobsmuschel einmal als Tatar, getoppt von ForellenKaviar und WachtelEi und einmal mit einem Hauch TeriyakiSoße gebraten. In der Mitte des Tellers ein kleiner Hügel aus geschäumter WasabiMayo.

Ins Glas: Ein knackig mineralischer Entre Deux Mers aus Sémillion und Sauvignon Blanc, knackig frisch und super zur Auster und zum Wasabi.

Doppeltes Zweierlei.
Im dritten Gang kommt dann das erwähnte Kalb Franz auf den Teller. Und zwar einmal als sous-vide gegartes Filet in dessen Garbeutel sich ein guter Schuss Sake schmuggelte, zum anderen als butterzartes Bries in einer SakeSahne mit Edamame und einem IngwerKartoffelPü.

Dazu gab es einen auf perfekte 98,4° Fahrenheit temperierten Sake (bei James Bond gelernt - übrigens ... nicht verpassen - unseren James Bond Event im Mai!!)

KalbsBries ... mmmmmh ... 
Als Dessert gab es dann eine GrünTeeCrèmeBrûlée an einem NashiSakeCaramelTarteTartin (sagen sie das bitte 10 mal schnell hintereinander und drehen sich dabei im Kreis!) mit NussCrumble und einer LycheeErdbeerSoße. Dazu gab es einen trockenen Pflaumenwein.

Finale
Fazit: Wir sehen diese Länder als kulinarisch geeint.


Völker! Kocht miteinander!

Retroschmecktive - AltoAdige

Unlängst zelebrierten, ziselierten und zitierten wir die gar leckere Schmackographie von Südtirol. Mit einem wunderbaren Publikum von Kennern der Materie, die den Abend zu einer wirklich wunderbar harmonischen Gesamtleckerei von Schlemmerei und Zusammenkunft werden ließen. Danke euch dafür, das war schön und beim zurückdenken bekommt die Salvation direkt wieder einen neuen feuchten Anschub.

Schmecken wir doch mal retour und blicken zurück in das Menü des Abends.

Wir begannen mit einem schön knackigen Sekt von Haderburg, der als Aperitif ordentlich Startspaß brachte und auch gleich zum ersten Gang wegen sehr leckerer Passgenauigkeit weiter gereicht wurde.

Der erste Gang erschien in Form einer Consommée vom Südtiroler Speck mit einer PilzKäseSchnitte - aufgrund von Gründen gibt es davon leider kein Foto. Aber sie war speckig im allerbesten Sinne, sehr geschmackstief und enorm Südtirol! Der Sekt zu dieser intensiven Suppe war ein ideal spritziger Begleiter.

Beim zweiten Gang zündeten wir die nächste Rakete im ambitionierten FoodWineParing und servierten einen kräftig restsüßen Goldmuskateller. Und im Teller fand sich eine sahnige Soße aus BlauschimmelKäse mit Radicchio, darauf ein KäseSpinatKnödel und geschmorter Radicchio. Um es richtig pervers zu machen gab es noch einen Hauch Trüffel dazu. Die Kombination aus der Süße des Weins und dem Aromentango auf dem Teller war eine wahre Freude und eine geschmackliche Hochpassüberquerung bei strahlendem Sonnenschein aber sehr sehr kaltem Wetter mit der richtigen warmen Kleidung ... (... eine zugegebenermaßen ambitionierte Metapher ... aber nach doppeltem Metapherncheck durch führende Metapherologen kamen wir zu dem Schluss: einfach machen und nicht lang drüber quatschen ... zweiteres hat jetzt wieder nicht so gut geklappt ... aber ... JA! ... ich hör ja schon auf ... seit dem Gang höre ich diese Stimmen ... hören Sie die auch? ... ich glaube, das lag an diesem Radixxx. ... jajaja ... ich mache ja schon beim dritten Gang weiter ... aua!)

Bewusstseinserweiternde Aromenüberforderung in lecker
Beim dritten Gang galt: Auch du wurst hier pfündig!

Es gab eine selbstgewurstete Wildwurscht (vom Hirsch) auf einer LagreinZwiebelJus mit BirnenWirsing und SellerieStampf und Nüssen. Naturdarm - alles andere ist Verpackung, sagt die Münchner Naturdarm GmbH völlig zu recht. Und um noch einen Wurstslogan zu zitieren - es ist eben nicht wurst was in der Wurst ist, gell!

Dazu ins Glas kam die sagenhaft weiche LagreinMerlotCuvée vom Weingut Girlan. Eine sehr feine Kombination zur edlen Wurstigkeit auf dem Teller.

Herr Kemmler beim Wursten - Schritt 1 - Brät herstellen 
Der dritte Gang
Dessert: Wir beschlossen das Mahl apfelig, denn SüdTirol ist nicht nur in Sachen Wein und eh guter Küche vorne mit dabei sondern eben auch das ApfelEpizentrum Europas. Sagt die SüdTiroler Apfellobby. Wahrscheinlich. Deshalb gibt es bei uns ein ApfelGranitée mit ordentlich ApfelSchnaps und einen BirnenSchnaps getränkten ApfelStrudel mit einem RahmJoghurtSchaum. Und dazu gab es noch einen besonders feinen Wein ins Glas, nämlich den exorbitant guten Rosenmuskateller von Franz Haas - ein ganz besonders erlesenes Exemplar der Gattung Süßwein, bei welchem sich das nicht unbedingt subtile flowereszierende Rosenaroma lüstern dem Apfel anschmiegt.

Dessert. Schnapslastig. Hicks.
Es wirklich schöner Abend - und ein Start einer in Etappen weiter wandernden ItalienSerie.

Die nächsten ItalienAbende sind:

14.04. - Toskana-Abend - Große Oper auf dem Teller
16.04. - Kulinarische Italienreise mit Goethe

Für beide Veranstaltungen gibt es noch ein paar Plätze - also schnell sein und zusagen.

Bis bald, in kulinarischer Verbundenheit - Stay delicious!