Dienstag, 31. März 2020

Heute in einem Jahr - Folge 12: 31.03.2021

Eine weitere wunderbar erholsame Nacht endete in einer ebenso wunderbaren Snooze-Traum-Serie. Führende Somnologen sagen ja, man soll die Finger von der Snooze-Taste des Weckers lassen und lieber sofort aufstehen, weil man dann fitter wäre. Von mir aus – aber dann verpasst man Snooze-Traum-Serien! Das habe ich ganz häufig dann, wenn mich der Wecker in einem Traum stört ... und häufig gelingt es mir dann durch gezieltes Snoozing den Traum zu verlängern und ihn gleichzeitig ziemlich bewusst und intensiv zu erleben. Dabei haut das Zeit-Traum-Paradox voll rein – auch wenn die Snooze-Phase nur 5 Minuten dauert kann in dem Traum ein ganzer Tag vergehen. Meine letzte Episode heute morgen fand in einer relativ war ein Road-Trip, entweder durch Texas oder Thüringen im Hochsommer ... das konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau erkennen. Die Sonne brannte und ich hielt an einem See um eine Runde schwimmen zu gehen – an dem See stand ein alter Bauwagen der unfassbar lecker duftende Bratwurst verkaufte. Da war es klar: Thüringen! An dem Verkaufsfenster hin ein Post-It:

"Guten Mittag. Heute: Mittwoch. 31.03.2021. Iss die Wurst erst nach dem Schwimmen und kühl dich ab, bevor du in den See springst! Sonst ist das ganz schlecht für den Kreislauf.
Dein Future-Du.“

Ich setze an dazu was zu sagen (hätte ich eh so gemacht) verkneife es mit aber, denn ich habe keine Lust auf eine Diskussion – ich schaue durch das Fenster:

Der Blick geht in den Aufenthaltsraum eine Krankenhauses in dem Schwestern und Pfleger entspannt bei einer Pause zusammen sitzen.

Alle machen einen ganz entspannten Eindruck und unterhalten sich.

Den Gesprächen  entnehme ich, dass es Teil des Konjunkturprogramms war, den Pflegeberuf ganz massiv zu pushen und europaweit neben dem Grundeinkommen von 1500€ pro Person die Regel eingeführt wurde, dass das Einstiegsgehalt von Pflegekräften bei dem Dreifachen des Grundeinkommens liegen muss, wobei der Anteil des Grundeinkommens beim Gesamteinkommen immer steuerfrei bleibt.

Die Anstellungsverhältnisse wurden deutlich flexibler für die Arbeitnehmer und gleichzeitig sicherer, da es so was wie befristete Anstellungen abgeschafft wurde. Das hat dafür gesorgt, dass viele, die den Beruf wegen Stress, Unterbezahlung und miesen Arbeitsverhältnissen an den Nagel gehängt hatten, nun wieder zurück kamen und gleichzeitig deutlich mehr eine Ausbildung in dem Bereich anfingen.

Während ich noch darüber nachdenke, wie sie das wohl hinbekommen haben, das System so massiv zu verändern und auf welchen Säulen die Finanzierung dafür steht, höre ich ein weiteres Gespräch.

„Am Montag geht es wieder los, glaubst du, dass das so wird wie das letzte Mal?“

„Ich glaube, es wird viel entspannter – wir sind dieses Mal ja wirklich viel früher dran und viel besser vorbereitet. Wir haben viel mehr Reserven bei den Betten, weil wir ja nicht mehr eine permanente Auslastung von 80% haben müssen und dieser ganze Effizienz-Scheiß ja Gottseidank abgeschafft wurde.“

„Ja, die Entscheidung plötzlich wieder genau das zu machen, was Kranke wirklich brauchen, das war komplett revolutionär.“

„Auch die Erkenntnis, dass viele tatsächlich einfach auch Zeit und Zuwendung brauchen und man das nicht in irgendwelche beknackten Kostenschlüssel packen kann.“

„Apropos – ich schaue nochmals bei Frau Mayer vorbei!“

„Bis später!“

Ich gehe dem Pfleger hinterher und sehe im Gang auf einem großen Infoscreen ein virtuelles Plakat, auf dem steht: „Freut euch auf den nächsten Shut-Down! In 5 Tagen ist es soweit für eine Runde ThePurge-Reverse! Me-Time und Frühjahrsputz, eine Reise ins tiefste Balkonien! Jetzt schon viel Spaß!“

Verwirrt bin ich während ich noch „WAAAAAAASSSS? WEITERE SHUT-DOWNS????“ denke, sehe ich an dem Info-Screen einen Post-It:


  „Morgen wieder!“
Weiter mit Folge 13

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