Eine gleich schwingende Wellenlänge machten wir schon beim ersten Treffen vor ein paar Monaten aus, als in einer Viertelstunde nicht nur der gemeinsame Abend beschlossen, sondern auch das Datum gefunden und das Menü geplant wurde ... smoooooth! Und schon da war klar - zum Orange muss es geiles Fleisch geben, quasi unisono ausgesprochen. Smooth²!
Ein herzlicher Dank gilt wie immer den tollen Gästen - ihr ward voll bei der Sache, kulinarischen Experimenten gegenüber offen, unheimlich pünktlich und habt so brav aufgegessen, dass das Wetter die letzten Tage nach echtem Sommer aussah - kommt gerne wieder :-)!
Das Menü |
Es geht los mit dem Menü.
1: Sommerliche SaisonSalate mit TeriyakiMelone
Bei den Salaten haben wir zum einen WildkräuterSalat mit Blüten, Birnen und Schafskäse und zum anderen einen BlumenkohlSalat mit rosa Pfeffer, Walnüssen, Kresse und kandierten Tomaten. Dazu gibt es gegrillte Melone, die zuvor in TeriyakiSoße mariniert wurde. Die Melone ist ein wahres Chamäleon, da sie beim Grillen ihr Konsistenz und ihren Charakter ändert. Sie wird nahezu fleischig in der Konsistenz, bekommt mehr Biss und Substanz und schreit nach Salz.
Gang 1 - Salate und Melone |
Es gibt zwei Spielarten des Silvaner aus der PUR-Linie von Markus Meier, die sich auszeichnet durch konsequente Handlese, Steillagen und Spontanvergärung.
Zu den beiden Kandidaten könnte man sagen: eine weibliche und eine männliche Version des Weins, wenn man mit klassischer Gendertypisierung arbeiten wollen würde - die eine Variante eher elegant, fein und zart, die andere Variante eher zupackend, kräftig mit voller Mitte. Das Mädel passt ideal zum Blumenkohl und der Junge zur Melone. Was immer ihr Hirn nun mit diesen Metaphern macht ... viel Spaß damit!
The Maker |
Deutsche Weine mit einer fruchtigen Restsüße passen ganz hervorragend zu scharfen Gerichten aus dem fernen Osten. Somit gibt es als zweite Runde ein ThaiCurry mit bayrischem Saison-Gemüse: Kohlrabi (die sich als sehr leckerer Ersatz für die Wasserkastanie präsentierte), Zucchini, Brokkoli und Pastinake. Hervorragend gebaut vom Kochkollege Kemmler, dem CurryMeister. Dazu ein schwarzer Reis, der mit selbst gemachtem Ghee und Fleur de Sel einen zusätzlichen Kick bekam. Außerdem auf dem Teller: Süßkartoffel, in einem TomKha-Gai-artigem Sud gegart und dann in Yufla-Teig gewickelt.
heimlich vegetarisch, unheimlich lecker |
Es wird Zeit für Bocksbeutel - einmal feinfruchtige Scheurebe und einmal Riesling. Der Riesling mit der eleganten Säure passt ideal zu Reis und Süßkartoffel - die Scheurebe ist wie gemacht für das Curry und würde leicht auch noch ein paar Scoville-Einheiten an Schärfe mehr verkraften. Das ist notiert: Scheurebe zu Schärfe = Großes Kino!
Hier haben wir uns spontan erlaubt, vom eigentlich intendierten Programm etwas abzuweichen - wir reichen zum geilen Fleisch im Finale NUR den Orange Pur, da der, leicht bissig wie er ist, eh Schwierigkeiten mit anderen Weinen neben ihm hat. Außerdem ist es unsere heilige Pflicht, den Weltmeisterwein von Markus Meier mit einzubauen. Für den gab es unlängst die Auszeichnung "Bester Riesling" in der Kategorie bis 12% Alk. Und der Riesling aus der Lage Einfach Keuper hat das mehr als verdient. Jede Menge Frucht, besonders gelbe und ganz besonders Aprikose, dazu eine frische und schön knackige Säure mit einem Hauch von Apfel. Den will man gar nicht aufhören zu süffeln. Und dazu ist er mit seinen Siebenfuffzich auch noch ein Preis-Lesitungs-Killer. Good Job, Markus!
3: Geiles Fleisch
Es gibt ein Zweierlei. In der linken Ecke: Ochsenbacke. 14 Stunden in einem Prosecco-Gemüse-Sud gegart und serviert als Pulled Beef. Gekrönt von einer fast schon perversen Entdeckung: Der RedEyeGravyMascarpone. Obszön! In der rechten Ecke: Rosa Roastbeef, Kerntemperatur von 60° vom pfälzischen BioAberdeenAngus, auf FunkyOnions. Zwischen den beiden: Ein kleiner Wall aus BohnenSellerieTrüffelPü - und alles gedrisselt mit einer Gremolata, einem KräuterKnoblauchChiliÖl. Oh ja!
Y.U.M |
Silvaner ORANGE PUR trocken aus der Steillage Sonnenstuhl. Hart reduzierte Lese mit gerade mal 2000 Liter Ertrag pro ha. Spontan Maischevergoren. Naturtrüb. Ungefiltert. Schiere Kraft. Nicht einfach zu trinken. Ecken und Kanten. Und noch sehr viel ungebändigte Energie. Wie ein Teenager-Superheld, der mit seinen Kräften noch nicht ganz umgehen kann - viel Potential und ein ewiges Leben vor sich. Zu dem geilen Fleisch genau richtig. An der Aromenvielfalt kann er sich abarbeiten, hinfallen, wieder aufstehen und sich zum Schluss mit allen Aromen gut vertragen.
Mit dem geilen Fleisch und dem zweifelsohne geilen Orange war dann der offizielle Teil vorbei.
Als Dessert beschränken wir uns nach dieser Achterbahnfahrt auf ein Haselnussschnäpschen (Übrigens: Unser Haselnusslager ist voll - dieses wundervolle Getränk kann für zarte 25€ die Flasche bei uns erworben werden?
Danke, Markus, für diesen sensationellen Abend - wir müssen nach einem neuen Termin suchen, um das bald zu wiederholen.
Die nächsten Veranstaltungen aus der Serie Meæt the Maker:
12. August: Alexander Zöller
27. August: Martin Obenaus
Bis bald im MEATINGRAUM - Stay delicious!
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