Der zweite Mittwoch markiert ja zumeist die Monatsmitte und da ist es an der Zeit, sich mal was zu gönnen. Einen kleinen kulinarischen Luxus für zwischendurch. Eine Belohnung für die ersten beiden Monatswochen und einen Energieschub für die verbleibenden. Und das in kleiner netter Runde im MEATINGRAUM. Zwischenhedonismus. Amerikanische Forscher haben beim Baden herausgefunden, dass aktives Sichgönnenkönnen das Leben bis zu 7 Jahren verlängern kann. Eventuell sogar mehr. Oder weniger ... wenn man es übertreibt. Da waren sich die Forscher nicht einig ...
Bei »Le petit luxe« gibt es ein zart dekadentes 3-Gänge-Menü, inspiriert aus der französischen Klassik. Selbstredend beginnen wir stilecht mit einem Aperitif, reichen zu jedem Gang das passende Getränk und beschließen mit einem Digestif.
Warum französisch. Ich war vor kurzem in Paris und bin eingetaucht in die Welt der Brasserien und Bistros und dachte: Der Ruf von Frankreich als Geburtsort der Hochküche hat einen Grund. Und der liegt gar nicht zwingend in sackteuren Sternerestaurants, sondern grade in graden Gerichten im Bistro. Jedes Mal ein kleiner Luxus für Zwischendurch. Und das hat die Motivation gebracht einmal im Monat mit französischen Klassikern zu jounglieren.
Der Auftakt hat schon großen Spaß gemacht - meinen Dank an die aufgeschlossenen und kompetenten Esser, denen es durch Ihre wirklich grandiose Leistung beim Tellerleeressen zu verdanken ist, dass morgen das Wetter wieder gut wird! Merci!
Als ein Zeichen der grade in den aktuellen Zeiten so dringend nötigen Völkerverständigung und als fettes JA zu Europa, gibt es zu den französisch inspirierten Gerichten deutsche und österreichische Weine.
Zum Aperitif, dem Rosé-Sekt aus dem Hause Nägele, gab es eine Franzackenstange (also ein Baguette ... entschuldigung ...) und dazu einen Lachsschaum und Steinpilzbutter. Das groovte schon mal ganz gut ein.
Der erste Gang
Die Idee dazu hatte ich in Paris im Café des Deux Moulins in Montmartre, das ist der Laden, in dem Amélie gekellnert hat - und auf dem Klo ist ein bescheidener Schrein mit Filmdevotionalien. Dort aß ich ein Gericht mit sahnigen Belugalinsen ... großartig. So also hier: Belugalinsen al dente mit Sahne und Mascarpone, Senfschaum, gebratene Jakobsmuschel und ein FeigenKaramellSenf als kleines Topping.
Schäumsche |
Der wahre Jakob. |
Stylo um und in der Flasche |
Die Cassoulet ist ein Klassiker der südfranzösischen Küche. In seiner natürlichen Form handelt es sich dabei um einen mächtigenmächtigenmächtigen Eintopf aus weißen Bohnen, Speck, Fleisch, Würsten, gerne Lamm und noch gerner Ente oder Gans. Dazu Kräuter und Knoblauch und sehr viel Zeit. Die ideale Mahlzeit, wenn man den ganzen Tag Bäume mit der Hand gefällt hat.
Bei uns gibt es eine Dekonstruktion - Gleiche Elemente, andere Darreichungsform:
- Getrüffeltes BohnenPü
- Leichtes Paprika-Bohnen-Gemüse
- Eine kleine Tarte mit Confit de Canard
- Zweierlei von französischer Wurst
- Kräuter-Zitronen-Öl
Dekonstruktivismus der leckeren Art |
Der dritte Gang
Unbedingt zur leckeren französischen Alltagsküche gehört die Creperie mit ihren unendlichen Varianten des Pfannkuchens. Ein Klassiker dabei: Galette. Eigentlich aus Buchweizenmehl, etwas dicker und oft reichhaltig und deftig gefüllt.
Diese Variante ist etwas leichter. Der Teig aus einer Mixtur aus Wiener Griessler und japanischem Tempura-Mehl. Gefüllt mit Ziegenkäse und einem Birnen-Chilikompott, mit Ziegenkäse gratiniert. Dazu ein Salat aus Williams-Birne und japansicher Nashi-Birne mit kandierten Tomaten.
Prädikat: besonders birnig! |
goldig, gell!? |
Danach noch ein Digestif, weil das ja klar ist, nach so einem Abend.
Ich freue mich schon RIESIG auf den nächsten Belohnungsmittwoch am 10.08. - denkt an eure Gesundheit und seid dabei!!
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