Vorgestern war der zweite Mittwoch im Monat und das macht ihn per Definition zum Tag des kleinen Luxus. Zum Abend des sich mal was Gönnens. Zu einer Soirée des Genusses. Denn, so haben wir das im MEATINGRAUM entschieden: An jedem zweiten Mittwoch im Monat ist die Zeit reif für einen kleinen ZwischenHedonismus. Und das auf französisch.
Jeden zweiten Mittwoch laden wir zu einer kleinen Runde von Genießern und bespielen diese Runde mit Gerichten, für die wir uns die Inspiration aus der französischen Bistro- und Brasserieküche holen. Und dazu servieren wir eine passende Getränkefront.
Das Menü diese Woche startete mit einer kleinen Spielerei rund um den Kir. Der Kir, also Sekt mit was Fruchtigem, hat, wie ja fast alles in der kulinarischen Welt, eine unglaublich Breite Spanne der qualitativen Existenz: Von direkt Sodbrennen erzeugendem flüssigen Kopfschmerz (be fertig gemixter ChemiePlörre) bis hin zur verzückungsjauchzeninduzierenden Blubberwonne (bei einem Kir Royal aus bestem Champagner mit erstklassiger Creme de Cassis).
Wir dekonstruieren den Klassiker und bauen aus der Creme de Cassis zusammen mit frischen schwarzen Johannisbeeren ein Eis am Stil, das wir dann mit einem zart rosé farbenen Sektchen aus Rheinhessen aufgießen. Prösterchen und Stößelchen!
Kir zu Start |
okok ... gute Foodfotografie schaut anders aus ... aber lecker war es trotzdem ... |
Dann beginnt es mit der offiziellen Menüfolge und es geht los mit:
OEUF COCOTTE
Klassisch ein in Sahne versenktes und dann imm Ofen vorsichtig gegartes Ei, das im Untergrund mit allerlei leckeren Sauereien gepimpt werden kann.
Die Geschichte des MEATINGRAUM-OEUF-COCOTTE gibt es hier:
Als Weinchen schenken wir hierzu ein: Einen Riesling von der Mosel, den Auftakt von Ulrike Thun (weitere Infos: hier!). Als feinherb deklariert hat er eine schön obstige Süße im Gepäck, die aber von einer knackigen Säure gut eingefangen wird. Das passt sauber zu den reichhaltigen Aromen der Sahne-Ei-Obszönität im Weck-Glas. Die Süße stützt den Lachs, die Säure schiebt die Cremigkeit etwas auf die Seite, so dass alle Aromen Ihre Chance bekommen.
Als Brücke zum Hauptgang kommt ein weiterer Weißwein ins Glas: Der Double von Franz Michael Mayer aus Wien. Dieser Wein aus Semillion und Sauvignon Blanc versteht sich selbst als österreichische Variante eines Sauternes in trocken ... und das ist er auch und damit nicmmt er perfekt die Cremigkeit des Ganges auf führt perfekt zum nächsten Gang.
BÖFFLAMOTT
Das Gericht ist ein solcher Klassiker, dass das Boef la mode als Böfflamott mittlerweile eingedeutscht ist. Im Prinzip ist es ein Rinderschmorbraten, der zunächst ein paar Tage mit Gemüse und Wein mariniert und dann in den Schmortopf kommt. Wir marinieren auch: mit Lauch, Karotten, Sellerie, Zwiebeln, einem Hauch Knoblauch, Pfeffer, Wacholder, Sternanis und Lorbeer mit Sekt - für 3 Tage - danach kommt das falsche Filet vom bayrischen WeideOx bei 59° für 8 Stunden eingeschweißt ins Wasserbad. Danach wird es in Ghee (HIER KLICKEN UM GHEE-INFOS abzugreifen!) kurz rundum scharf angebraten.
Tellerbasis ist ein recht süßes Pü aus Maronen und weißen Bohnen, darauf arrangiert das Fleisch, rote Linsen mit Oliven und gebutterte Zuckererbsen und Karotten.
Topmodernes Böfflamott |
Wir kommen zum Ende und es wird schokoladig.
CHOCOLAT³
Das Dreierlei auf dem Teller besteht aus: Gateau mit VanilleHäubchen, Mousse und Darth Vader.
Darth ist dabei ein Espresso-Schoko-Gelée.
Schokoladiges Tryptichon |
Danach kann nur ein Nussschnaps dieses fürstliche Gelage beenden.
Die Sinnhaftigkeit einer Midmonatsdekadenz hat sich wieder einmal trefflich gezeigt - glückliche Gesichter bewegen sich hinaus in die Nacht.
Sie haben da jetzt direkt Lust auch mal dabei zu sein? Ja dann nichts wie reservieren!
Das nächste Mal Le Petit Luxe heißt es am 19.09.2016 um 19:00 Uhr. Dann stehen auf dem Programm: 1) Camembert, Chicoree und Trüffel 2) Cockowä 3) Die Cousine vom Crepe Suzette.
Stay delicious!
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