Wine-Tasting unter dem Motto "Neue Deutsche Welle" statt. Probiert haben wir unter Häppchenbegleitung Weine des Pfälzer Winzers Alfred Bonnet. Ins Glas kamen:
- Friedelheimer extra dry: Der extra-dry ist hergestellt nach der Méthode champenoise, die man hierzulande wegen den zickigen Franzosen aber nicht mehr Méthode champenoise nennen darf, weshalb sie nun Méthode traditionelle heißt – das Ergebnis: ein Champagner aus der Pfalz.
- Cuvée MC: ca. 90% Dornfelder und 10% Cabernet Sauvignon. MC steht dabei überraschenderweise weder für Marc Christian noch für Mempel, Christoph, sondern für macération carbonique oder Kohlensäuremaischung. Dieses besonders schonende und aufwendige Vinifikationsverfahren bringt filigrane und fruchbetonte Weine hervor. Wie diesen hier. Schön!
- St. Laurent trocken: Die St. Laurent Traube gehört zur Burgunder-Familie und stammt ursprünglich aus Frankreich, wo sie allerdings kaum noch angebaut wird. Man findet sie gehäuft in Österreich, der Tschechischen Republik und in der Slowakei. In Deutschland wird sie seit einigen Jahren wieder vermehrt in der Pfalz und in Rheinhessen angebaut. Das Ergebnis ist meist ein fruchtbetonter Wein mit Aromen von Waldbeeren und Schwarzkirsche.
- Merlot trocken: Merlot ist ja die eierlegende Wollmilchsau unter den Reben. Überall wird sie angebaut und manchmal neigt so zu einer etwas langweiligen Uniformität. Das Potential der Traube ist allerdings gigantisch und viele große Weine entstehen aus ihr. Gut gemacht, und das schaffen zumeist die Franzosen, bringt der Merlot einen vollen, weichen, leicht pflaumigen Wein ins Glas. Auch in Deutschland kommt die Merlot-Traube mehr und mehr in ambitionierten Winzerprojekten zum Einsatz, ist aber dennoch hierzulande eher ein Exot.
- Cabernet Dorsa: Der Cabernet Dorsa kommt aus dem gleichen Stall, dem auch der Acolon entsprang. Wie der Acolon wurde der Cabernet Dorsa 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg gezüchtet. Der Dorsa ist das Ergebnis einer Besenkammerbekanntschaft zwischen Dornfelder und Cabernet Sauvignon. Das Ergebnis ist ein farbintensiver und körperreicher Wein mit komplexen Tanninen.
- Acolon trocken: Der Acolon ist eine deutsche Neuzüchtung und entstanden aus der Vermählung von Lemberger (aka Blaufränkisch) und Dornfelder. Feine Tannine und subtiles Barrique. Dazu auch noch schön rot.
- Acolon unfiltriert: Bei dem unflitrierten Acolon werden traditionelle Techniken eingesetzt und er wird nicht gefiltert (ach was?!). Er hat also eine leichte Trübung. Der Vorteil: Die trübenden Teilchen haben noch einen ganzen Batzen Geschmack an sich, der bei einer Filtrierung flöten ginge. Im Glas haben wir einen ursprünglichen, wilden Wein, der ein gesundes Lagerpotential hat, aber mit seiner fruchtigen Dynamik auch so schon jede Menge Spaß macht.
Experiment des Abends waren der St. Laurent und der Merlot, die als Testweine ausgeschenkt wurden um die Akzeptanz der Geschmäcker direkt an den anwesendenden 14 (!supi!) Vinophilen zu testen. Die Resonanz war polarisierend. Wenig mediocres Solala sondern mehr gespalten zwischen "Ja ... toll ... mehr davon!" und "Nö! Mag ich nicht!" ... und das bei beiden Weinen. Die anderen Kreszensen kamen durch die Bank gut an. Yes! :-)
Mein Fazit des Abends: Eine wirklich sehr angenehme Weinprobe mit sehr angenehmen und interessierten Probierern. Ich danke allen, die da waren und hoffe sehr, euch bei der nächsten Weinprobe wieder zu sehen!
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