Mittwoch, 25. März 2020

Heute in einem Jahr - Folge 6: irgendwann wahrscheinlich 2030


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Gestern Abend indisch gekocht und mit einem schlimmen Fresskoma ins Bett gefallen – fresskoma-typisch unruhiger Schlaf ... beim verschwitzen Umwälzen sehe ich das Fenster mit einem rosanen und etwas verbeulten Post-It:

"MultiversumsTimeSwitch noch immer buggy ... ChannelStability funktioniert nicht ... Year on random. Schau durch ... aber Achtung ... das ist deutlich weiter in der Zukunft. Mindestens 10 Jahre ... kann ich grade nicht genau sagen.
Dein Future-Du"

KRASS! Ich hoffe auf Science-Fiction ... und werde nicht enttäuscht!

Ich schaue durch das Fenster und es ist Nacht. Ich sehe wieder mich, wie ich durch das Glockenbachviertel laufe. Wie ich mich kenne auf dem Weg in eine Bar ... ich sehe nach Negroni-Stimmung aus, also wahrscheinlich auf dem Weg ins Pacific Times. Ich werde von Menschen gegrüßt. Das ist ja nett. Kennen die mich?
Mir fällt diese seltsame Lichtstimmung auf? Es ist Nacht, aber dennoch irgendwie sehr angenehm beleuchtet. Mir fallen Säulen auf, die überall rumstehen und ein tolles sphärisches Licht abgeben. Dankenswerterweise mag die Zukunft scheinbar Erklärtafeln, denn an den  Säulen hängt folgender erklärender Text:

„CO®O-N ist eine bioluminiszente Alge, die CO2 aus der Luft filtert und für sich in Nährstoffe umbaut – bei diesen Verarbeitungsprozessen leuchtet die Alge. Ganz unwissenschaftlich spricht man dabei von “umgekehrter Fotosynthese“ – neben der Lichtenergie setzt die Alge als Abfallprodukt noch Elektrizität frei, die wir in Kürbisbatterien speichern. Die Grundlage für diese Technik stammt aus dem Jahre 2020, als durch einen Virus das damalige Wirtschaftssystem fasst vollkommen zum Erliegen kam und sich eine Gruppe Bio-Chemiker, Botaniker, Schriftsteller und Sommeliers mehr oder weniger aus Langeweile zusammen fanden unter dem Motto „Viele Fliegen – eine Klappe: Was wir schon immer mal lösen wollten!“ – Seit 2029 sind die CO®O-N-Säulen fast auf der ganzen Welt im Einsatz.“

Während mir weiter auffällt, wie angenehm ruhig es ist, fällt mir außerdem auf, dass ich nirgends ein Auto sehe – dabei denke ich: „Kürbisbatterien? Was sind denn Kürbisbatterien?“

An der Erklärtafel hängt ein Post-It:

"Morgen wieder!"

Weiter mit Folge 7

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