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Donnerstag, 14. November 2013

So war SupperClub4 - Same Same, but Different

Die Idee war so einfach wie simpel. Gerichte, die deutscher nicht klingen könnten. Und diese kredenzt in ihrer Entität aus einem asiatischen Paralleluniversum. Same Same. But different!

Mei, eine schöne Veranstaltung war das mal wieder. Und eine sehr angenehme Runde - Danke an alle, die mitgethait und entspannt ges-same-samet haben und merci für die positive Resonanz am Abend und danach.

Wie verlief der Abend denn nun - schauen wir doch mal rein ... 



Die Tafel
Gang1: Krautsalat mit Würschtel
Den kulinarischen Auftakt. Dahinter versteckte sich ein Weißkohlsalat, zubereitet, wie der klassische thailändische Papaya-Salat. Dieser wird im Original aus der grünen Papaya gebaut. Die ist hart, säuerlich und in der Konsistenz sehr kohlartig. Weißkohl ist deshalb ein spannender Ersatz. Wie der zubereitet wird, der Som Tam Kohl, das findet sich hier.

Das Würschtel dazu war eine darmfreie Kalbswurscht am Spieß.

Spießwurscht auf Salat
Das Kalbshack, furchtbar thai-untypisch, wurde extrem thai-typisch gewürzt: Ingwer, Knoblauch, Chili, Koriander, Zitronengras, Fischsoße, Limettensaft und Kafir-Limettenblätter. Guter Biss und trotzdem zart. Und dazu gab es zum Auftakt ein schön kaltes Thai-Bier aus der Holledau.


Und weiter ging die wilde Jagd!

Gang2: Hühnersuppe 
... einer Tom Ka Gai, also einer Kokossuppe mit Hühnerbrühe, Galgant, Limettensaft, Zitronengras, Chili, Strohpilzen, Huhn (nicht unüblich in Hühnersuppen), Fischsauce und Limettenblättern. (So kann man die übrigens zubereiten!)

Hühnersuppe mit Huhn
Als Cocktail dazu kam ein Mai Tai ins Glas. Der Mai Tai ist ein un-heim-lich geiler Cocktail, wenn man ihn nicht mit doofen Fruchtsäften oder zuviel von irgendwelchen Likören zerstört. Dann schaut er so aus:

Mai Tai wie er sein soll
Meine Variante vom Mai Tai mixt sich wie folgt:
Diese Variante ist ganz nah an dem Original-Rezept von Victor Bergeron aus dem Jahr 1944. Kein! Saft!

4 cl Havanna Club 3 Jahre
2 cl Smith&Cross Jamaica Rum 57% Vol
1 cl Zuckersirup
1 cl Mandelsirup
1 cl Cointreau
4 cl Limettensaft

Alles zusammen munter shaken!

Abgießen in ein Glas mit 3 Eiswürfeln. Einen Zwei Minze einmal flott durch die Hand gequetscht und zu dem Eis. Das Shake-Gut darüber gießen, einen Schuss Soda dazu. Strohhalm rein und sich damit munter in einen wunderbaren Rausch süffeln. Ohhhh ja! Sommer im Kopp. Spaß im Gebein! Los! Mixen!

Gang3: Nudelsalat mit Schaschlik

Schaschlik (vordergründig) mit hintergründigem Salat
Das Schaschlik: Ein Hühnerspieß in der Machart eines klassischen Yakitori. Gewürfelte Hühnerbrust, mariniert in Teriyaki- und Sojasoße und abwechselnd gespießt mit akkurat gestutzter Frühlingszwiebel.


Der Nudelsalat: Thailändische Weizennudeln im Pad Thai Style mit einer Marinade aus Austernsoße, Tamarindenmark, Fischsoße und Limettensaft. Mit Chili, Haselnüssen, Cashew und jeder Menge Koriander. (Ein ordentliches Pad Thai macht man übrigens so - klickst du hier)

Und ins Glas dazu kam ein gereifter Riesling - der "Vom roten Schiefer" von Clemens Busch aus dem Jahre 2006. Ein Riesling in den das Alter in den prallen Obstkorb mit jeder Menge Aprikose und aparter Südfrucht eine gehörige Wucht an Trockenobstaromen induziert. Dazu ein schönes Säuregerüst, das ihm die nötige Süffigkeit gibt. Die Süße ist ein perfekter Counterpart zu der Schärfe im Gericht. Prädikat: Achja!! Serviert in der dezenten Doppelmagnum. Und die 3 Liter wurden auch, wie es sich für einen SupperClub gehört, geext! Yeeha! ... was für ein geiler Wein ... 

SupperClubVeranstalter mit dezenter Doppelmagnum (andächtig!)
Gang4: Rouladen mit Reis
Ein übler Wortwitz. Eine nicht allzu eckige Pointe. Ein Flachwitz, nahezu. Aber eben ein runder, immerhin. Sushi gab es als vierten Gang. Und zwar zweierlei. Einmal mit Lachs, Lachshaut und Gurke und einmal mit Rindertatar, gewürzt mit Chili und Honey Mustard, mit Frischkäse und Avocado, dazu ein Klecks LachsAvocadoSalat.


SushiZweierlei mit AvicadoLachSalat
Bei der Rundformung der Reisrolle

Und dazu kam ein Sake ins Glas.

Die Lachshaut, schön kross gebraten, ist übrigens unheimlich nah an Bacon. Und wie führende amerikanische Wissenschaftler herausgefunden haben ist alles besser mit Bacon!

Gang5: Gulasch mit Nudeln
Der fünfte Gang führt uns kulinarisch nach Indonesien. Das dortige Haus-und-Hof-National-Curry heißt Rendang (hier: Rezept), ein für Ewigkeiten eingeschmortes Rindfleischgericht, dass am besten schmeckt, wenn es das dritte Mal aufgewärmt wird. Und genau das ist auch diesem Gulasch wiederfahren. Es wurde Tage vor seinem Einsatz gekocht und immer wieder durchgehitzt, damit es an seinem Einsatztag dann geschmacklich dort ist, wo es sein soll. 


Gulasch mit Nudeln
Das Fleisch zerfällt und lässt sich so auch von Zahnlosen genüsslich lutschen. Die Aromen von Kumin, Zitronengras, Knoblauch und Chili haben sich zu einem harmonischen Akkord gefunden und huscheln sich an die ulkige ThaiNudelTortilla.

Dazu bedarf es auch einer charakterstarken Größe ins Glas. Diese WeinWucht bringt beherzt der Tancredi mit ein. Dieses zweite Flaggschiff aus dem Hause Donnafugata trumpft mit muskulösen Beerenaromen, krassen Tanninen, Schokolade, Lakritz und Kaffeenoten, die sich mit Kräutergeschmeckern und einem irritierenden Minzton fulminant zu dem kecken Geschmackpotpourri des Gulasch' gesellen. Ui!

Gang6: BavaTaroise mit Palatschinken
Das "Ta" in der Bavaroise, das stand für "Thai" und damit waren die spaßigen Aromen von Limette und Zitronengras gemeint, die der klassischen Bayrisch Creme hier den nötigen Touch Exotik verpassten. Eine Variante davon, die etwas schneller geht als die Bavaroise ist die ZitronenGrasPannaCotta.


BavaTaroise mit Palatschinken

Der Palatschinken war ein KokosCrepes mit einer Mangofüllung, eingelegt in Kokosmilch und kurz unterm Grill mit Vanillezucker gratiniert, angerichtet auf einer MangoKirschSoße mit Würfeln von MangoKirschGelee.

Und dazu ins Glas kam der Moscato d'Asti von DEMARIE. Ein schön süß sprudelnder Gaumenschmeichler mit sauviel Frucht, der sich ganz entspannt an die Aromenpracht des Desserts schmiegt. 

Insgesamt betrachtet aus Sicht der Vinaldisten: Ein ferkelschöner Abend, der bald wiederholt werden will. Und das wird er ja auch. Am 14.12. beim (leider schon hoffnungslos ausgebuchten) nächsten SupperClub.

Aloha!

Mittwoch, 16. Oktober 2013

ThreeInARow - Dreimal Thai - Tag 3

Der dritte Tag im Trainingslager vor dem (leider komplett ausgebuchten) SupperClub4.

Tag 3 - Dienstag

Es gibt:
  • ThaiStyle Würschtel auf einer neu geschaffenen Som Tam (PapayaSalat)-Variante
  • Paneng mit Huhn und Erdnüssen
  • MassamamCurry mit Kartoffeln und Rind
  • Reis
Fangen wir beim Getränk an. Wieder Mai Tai. Same Same, but different. Dieses Mal in einer Blaubeer-Variante. Das Rezept von gestern bleibt soweit unverändert als Basis. Der Orangensaft bleibt weg und stattdessen kommt pro Glas ein El aufgetaute Blaubeeren direkt in den Shaker. Das schaut cool aus und schmeckt klasse.

BlueBerry MaiTai
Der Som Tam kommt heute mit einem gößeren Gurkenanteil daher und mit Kirschtomaten garniert und mit orangener Paprika. Auch die Mischung passt. Dazu reichlich Erdnüsse und Koriander.

Som Tam mit reichlich Gurke
Die ThaiStyle Würschtel wurden für diese Runde nochmals nachgedreht und erscheinen deshalb in einem bisher nichtdagewesenen Prall von einem appetitlichen Rund.
ThaiWürschtel in rundem Prall
 Das Paneng ist eher mild gehalten. Panengspezifisch sind die Erdnüsse. Ohne die ist ein Paneng kein Paneng. Von der Gemüseseite swingen hier die Zuckererbsenschoten wieder mit, in munterer Gesellschaft mit Thaispargel - die beiden sind ja unzertrennlich.

Paneng mit Huhn, Zuckererbsen und Spargel
Das Massamam hat als Spezifikum die Kartoffel. Keine Kartoffel, kein Massamam. Und zur Kartoffel passt perfekt, genau, Rindfleisch. Das Fleisch, in Form eines Lendenstecks, kam dünn geschnitten erst kurz vor Schluss dazu, damit es schön zart bleibt. Lorbeerblätter geben dem Gericht eine spannende Gewürztiefe. Die knackigen kleinen Thai-Auberginen geben Biss und Textur.

Massamam mit knackiger ThaiAuberginenTextur
An dieser Stelle mal was Grundsätzliches zu den Thai-Currys. Thai-Curry unterscheiden sich in der Machart ganz grundsätzlich von indischen oder japanischen Curry. Die indischen Curry sind in der Tendenz Schmorgericht, die ihren Charakter im teilweise stundenlangen Köcheln entwickeln und häufig beim zweiten und dritten Aufwärmen erst richtig in Fahrt sind. Sie brauchen Zeit. Die japanischen Curry sind eher Junk- oder Fastfood. Man arbeitet mit einer Currypaste, die man ähnlich einem Suppenwürfel einfach in die Soße rührt. Das japanische Curry ist einzigartig im Geschmack, aber entwickelt lange nicht die Vielfalt und die spannenden Varianten, die man in Indien und Thailand findet, wenn es um Currys geht.

Das Thai-Curry ist in aller Regel kurz gebraten. Das Gemüse hält seinen Biss, alles wird schnell durch den Wok gezogen und länger als 30 Minuten dauert es so gut wie nie. Ganz wichtig ist das erstellen einer korrekten Soßen-Basis - und das ist denkbar einfach. Die Grundlage der Thai-Currys sind Currypasten. Die gibt es für jeden Stil fertige zu kaufen, man kann die aber auch auf Vorrat selbst herstellen. Egal ob selbst gemachte oder gekaufte Currypaste - der Start und der Umgang ist zumeist gleich: 1-2 El Currypaste in den Wok, Kokosmilch dazu (für 2 Personen ca. 300 ml), beides miteinander verrühren, aufkochen lassen und köcheln bis sich das Kokosfett von der Soße trennt. Das schaut etwa so aus:



Wenn dieser Zustand der Soßenbasis erreicht ist, dann die weiteren Zutaten nach der Reihenfolge ihrer Gardauer zugeben. Grobe Faustregel: Wurzelgemüse, also solche, die in der Erde wachsen, brauchen länger, als die, die überirdisch wachsen. Fleisch braucht länger als Fisch und Meeresfrüchte. Wenn mit Jakobsmuscheln und Garnelen hantiert wird: Die erst am Schluss! Dann kann eigentlich nichts schief gehen. Als weitere Faustregel. Jeweils ca. 3-4 Minuten zwischen der Zugabe, der jeweiligen Zutaten und nicht zu viele unterschiedliche verwenden - dann klappt's auch mit dem Curry.

Das hier war übrigens Tag 1 und das hier Tag 2.

Mahlzeit!