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Montag, 26. November 2018

Night of the HotPots - Chinese Original



WANN:
Am Mittwoch, den 13.02.2019, 19:00 Uhr

WO:
Im MEATINGRAUM - Gollierstr. 38 im Münchner Westend (etwas versteckt zwischen Café Gollier und Ostera Bianchi)


WAS:
🔥 Fire in the hole! Lucy’s Asian Kitchen kehrt zurück nach München - und bringt ihren berühmten Hot Pot exklusiv in den Meatingraum! Erstmals gibt es somit den echten, chinesischen „Huoguo" auch in Bayern. Meisterköchin Lucy Liu Jun zaubert ihren Feuertopf nach original Rezepten und bringt das unverfälschte China-Feeling auch nach Europa.

🍲 Ein feurig-köstlicher Spaß für Genießer und Gruppen von bis zu acht Personen - jetzt reservieren!

Reservierungen bitte unter:
Tel.: +49 171 9931424
Mail: eat@meatingraum.de

Wir haben 2 Töpfe für 4 Leute und jeweils einen für 6 und 8 Leute - insgesamt kommen also max. 22 Leute in den Genuss eines Pots. Preis: 49€ pro Person inklusive Getränke.

🌶️ Ein Hot Pot ist die chinesische Variante des Fondues und war ursprünglich eine Spezialität der Mongolen. Als Zutaten gibt es hauchdünn aufgeschnittene Fleischscheiben, frisches Gemüse und leckere Tofu-Varianten. Das Geheimnis liegt jedoch in der Suppe: auf der einen Seite eine mild-aromatische Pilz-Suppe, auf der anderen eine infernalisch scharfe Chili-Brühe.

⚡Ein Hot Pot ist somit das Yin und Yang der chinesischen Küche: feurig-scharf auf der einen Seite, aromatisch-mild auf der anderen Seite. Wer Chinas ureigenes Brüh-Fondue einmal probiert hat, wird süchtig danach. Leckere Garzutaten wie dünne Fleischscheiben, Blattgemüse, Pilze, Wan Tans, Jiaozi, Fisch und Meeresfrüchte werden in selbstgemachte, raffinierte Saucen getunkt.

Sonntag, 18. Oktober 2015

DoppelRetroschmecktive - BasicBeef

Wir blicken zurück auf die ersten zwei BasicBeef-Männerkochkurse in der Schreinerei Würzburger. Und wir blicken zurück mit einem glücklichen Grinsen, denn enorm viel Spaß haben diese beiden Veranstaltungen gebracht.

Kurz Vorweg die Geschichte hinter dem BasicBeef-Männerkochkurs. Ein befreundeter Ex-Kollege erzählte von einem Steak-Kochkurs, den er geschenkt bekam und einem wirklich wunderschön großen Stück Fleisch, dass da zur Verarbeitung bereit lag. Die Leiterin des Kurses zwang dann die armen Männer, das schöne Stück Fleisch in grade mal knapp fingerdicke Steaks zu schneiden - da das braten so schneller ginge. Das hat uns traurig und betroffen gemacht ... denn jeder weiß: Ein Steak unter 300 gr ist gar kein Steak, sondern Cappaccio ... und sollte wenn, dann roh gegessen werden. Alles falsch also!

So haben wir entschieden: Wir machen einen Männerkochkurs. Von Männern für Männer. Bei dem "Von" ... da bleiben wir dabei ... bei dem "für" sind wir aber gendertechnisch vollkommen entspannt. Wer kommen mag, der (oder die) kommt!

Bei BasicBeef widmen wir uns dem Rind – und das gibt es kalt, gegrillt, sous-vide und geschmort. Also ein ganzheitlicher Technik- und Texturansatz – und so vermittelt, dass man es auch ohne HighTech zuhause jederzeit nachbauen kann es gibt:
  •  Tatar (kalt)
  •  FlankSteak (sous vide)
  •  Rib Eye und/oder Porthouse und/oder Cote du Boef (gegrillt)
  •  Ochsenbacken (abgekürzt geschmort)
Und all das fand statt in der fantastischen ShowküchenLocation der Schreinerei Würzburger in Obersendling.

das höhenverstellbare Herzstück
stylo, oder?!
An den Anfang unserer Schulungsunterlagen für den Kurs, haben wir eine Art Glaubensbekenntnis gestellte - unser Credo für den bewussten Fleischkonsum!

Wir halten Fleisch für ein großartiges Lebensmittel. Und mit dem Wort fängt es schon mal an: Lebensmittel! Wir glauben, dass ein Lebensmittel nur dann eines ist, wenn es selber auch eins hatte, also ein Leben. Deshalb verarbeiten wir nur Tiere, die nicht aus Massentierhaltung stammen und ein Leben hatten, das auch den Namen verdient.

Wir informieren uns über die Haltungs- und Schlachtbedingungen und meinen: Das gehört zu verantwortungsvollem Fleischgenuss dazu – aus dieser Überzeugung heraus haben wir ein paar Thesen destilliert:
  •  Wenn Fleisch, dann gutes Fleisch!
  •  Gutes Fleisch muss gutes Geld kosten!
  •  Lieber wenig, dafür gut!
  •  Es gibt mehr als nur Filet – esst das ganze Tier!
  •  Es ist cool einen „Metzger des Vertrauens“ zu haben.
  •  Verhunz‘ das Fleisch nicht, verdammt! 
  •  Du sollst kein abgepacktes Billigfleisch kaufen. Das ist Bäh!
  •  Zeit nehmen – Gutes Fleisch braucht Zeit! Richtig dosiert!
Die FleischPhalanx der zweiten Runde - von links nach rechts: Cote du Boef, Entrecote, Flanksteak, Backe, Filet
Schulungsunterlagen
wichtiges Werkzeug

Bevor wir in die Zubereitung der einzelnen Gänge starten, bereitet Kochkollege Kemmler Ghee zu. Butterschmalz. Geklärte Butter. Ayuvedisch besonders wertvoll. Wie bei fast allem, was wir an dem heutigen Tag zubereiten lautet auch bei der geklärten Butter der Schlüssel zum Erfolg: Zeit nehmen!

Ghee, kurz vor der Abfüllung: Absolut klar.
Über Stunden wird die Butter bei niedriger Hitze geklärt, bis sich alle Schwebstoffe am Boden abgesetzt haben und das fett klar ist und den Blick zum Boden freigibt. Wir haben unsere geklärte Butter mit etwas Vanille und mediterranen Kräutern aromatisiert. Wer das mal probiert hat, will mit nichts anderem mehr braten.

Der erste Gang unseres Kurs-Menüs - TATAR

Das Tatar heißt Tatar, weil die Tataren das Fleisch angeblich unter den Sätteln ihrer Pferde aufbewahrt und so mürbe geritten haben. Die Zeit nehmen wir uns nicht. Wir nehmen uns ein Stück herrliches Filet und schaben. Es MUSS kein Filet sein – es geht auch jedes andere Stück, wichtig ist: FRISCH muss es sein. Am selben Tag kaufen und essen und immer schön kühl halten, gell!

Tada: Unser Tatar! Beilagen zur perfekten Mischung: rote Zwiebeln, Sardellen, Senf, Cornichons, Petersilie, Kapern, Pfeffer, Fleur de Sel. Bei der zweiten Kursrunde kam statt der Sardelle Meerrettich zum Einsatz. Auf keinen Fall fehlen darf der Dotter.
Konzentriertes Eiertrennen
Das Zerkleinern des Fleischs ist, wie so vieles im Leben, Glaubensfrage. Natürlich kann man das Fleisch einfach in den Fleischwolf eimern und so easy zerkleinern – Wir sind aber für Handarbeit: Das Fleisch hat so eine weniger gleichmäßige Konsistenz, mehr Biss und ein spannenderes Mouthfeeling. Wir beginnen mit Schaben: dazu streichen wir mit einem scharfen Messer so lange es geht mit gerade auf das Fleisch aufgesetzter Klinge mit leichtem Druck über das Fleisch.  Greift das Messer dann kein Fleisch mehr, wird der Rest in feine Streifen geschnitten und durchgehackt.

Der zweite Gang unseres Kurs-Menüs: Ochsenbacke und Thaikrautsalat

Das schöne bei Schmorgerichten ist, dass man sich über Stunden nicht drum kümmern muss. Sind die Gäste unpünktlich, dann ist das wurscht, da beim schmoren nichts trocken wird oder anbrennt. Besonders toll: Beim Schmoren entsteht die Soße automatisch mit und wird ohne großes Rumtun köstlich.

Wir entscheiden uns für die Schmor-Abkürzung: den Schnellkochtopf. Wenn man dieses etwas aus der Mode gekommene Teil nicht dazu verwendet, um unschuldiges Gemüse in die ewigen Jagdgründe des verkochten Matsches zu befördern, dann hat es absolut seine Berechtigung - wir setzen es richtig ein uns verwandeln Ochsenbacken in etwas unvergleichlich Zartes und eine prima Suppe - grob orientieren wir uns dabei an DIESEM REZEPT.

Herr Kemmler doziert zur Backe
Wonne im Topf

Zu der Suppe gibt es einen leckeren Krautsalat, dessen Fabrikationsanleitung sich hier findet. Das passte wunderbar zusammen und showcasete folgendes:
  • superzarte Fleischtextur
  • beschleunigtes Schmoren dank Schnellkochtopf
  • eine Suppe mit unglaublicher Geschmackstiefe
  • ein Aromen-, Texturen- und Temperaturenwechselspiel zwischen heiß, kalt, knackig, weich, scharf, süß und umami
  • mmmmmmh
Süppchen mit Backe und ThaiKrautSalat - bei der zweiten Runde hatten wir noch ein abgefahrenes Ei dabei (mehr dazu findet sich im oben verlinkten Rezept)
Der dritte Gang unseres Kurs-Menüs: FlankSteak sous-vide

Sous Vide: Unter Vakuum. Hier gart man das Fleisch eingeschweißt im Wasserbad. Das geht in einem Sous-Vide-Gargerät oder in der Spülmaschine. Der Trick ist bei dieser Methode ist, das Fleisch über eine längere Zeit bei seiner idealen Kerntemperatur zu halten. Das ist besonders schonend und lässt so das Fleisch immer zarter werden. Für die Röstaromen wird das Fleisch nachträglich kurz gebraten. Diese Methode eignet sich besonders für Fleisch, das lange Garzeiten hat und normalerweise eher flexig und faserig ist – in der Sous-Vide-Methode wird es butterzart. Vorsicht bei Wild – Wild kann bei dieser Methode matschig werden. Uffbasse!


gefühlvolle Männerhände lassen das eingetütete Fleisch in sein auf genau 58° temperiertes Bad gleiten
Dem FlankSteak sollte man mindestens 2,5 Stunden Zeit im Wasserbad geben - ideal ist es, das Fleisch am Morgen einzutüten und am Abend dann ganz kurz in die heiße Pfanne zu hauen. 


ein feiner Streifen Flanke - mit homemade BBQ-Soße - beim ersten Kurs gab es dazu Pilze und Pü - beim zweiten Kurs gelbe Zucchini
BBQ-Soße selber machen ist Ehrensache - und wir sehen die Soße als perfektes Auffanglager für alle anfallenden Reste. Je mehr da rein kommt, desto besser wird die Soße. Wer das mal live sehen will - wie wäre es denn mal mit einem Kochkurs im MEATINGRAUM? :-)

Der vierte Gang unseres Kurs-Menüs: Cote du Boef (und Entrecot)

Pur und ursprünglich! Fleisch auf heißen Kohlen. Feuer und Flammen. Wenn das Wetter mies ist, dann geht das auch in der Pfanne. Wir glauben an kurzes und sehr heißes Grillen und langes Nachziehen im Ofen. Grillen oder Pfannenbraten ist die ideale Zubereitungsart für Steak Cuts, also Filet, Rumpsteak, Hüfte, Entrecote.

Wir salzen das Fleisch kurz vor dem Grillen und massieren das Salz ins Fleisch – so bekommt man den Geschmack ins Fleisch. Wir verwenden keine weiteren Gewürze oder Marinaden vor dem Anbraten, da diese verbrennen und einen bitteren Geschmack hinterlassen – weitere Gewürze empfehlen wir erst nach dem scharfen Grillen zu verwenden. Beim Pfannenbraten raten wir zu Butterschmalz! Wir raten eigentlich eh immer zu Butterschmalz! Ghee mal Butterschmalz holen!

Beim Ruhen lassen im Ofen gehen wir wie folgt vor: In das dünnste Steak kommt ein Fleischthermometer. Der Ofen wird auf 80° bis 100° geheizt und dann wird gewartet, bis das Fleisch die richtige Kerntemperatur hat – es gilt: Lieber länger warten bei niedriger Temperatur. Vor dem Ruhen lassen kann man das Fleisch weiter würzen, z.B. mit Rosmarienzweigen, Knoblauch, Pfeffer und Chili.

Dry Aged Beef - sich entspannend unter Kräutern
der viel fotografierte Star der zweiten Runde: ein 4 Wochen gereiftes Stück vom Entrecot - ein 1,6 Kilo Stück
Tranche vom Cote du Boef mit TrüPü und selbst gemachter Kräuterbutter - Bei der zweiten Runde fand das Entrecote den Weg auf den Teller und das Cote du Boef wurde in mundgrechte Stücke geschnitten und in Ghee gedippt - das war der absolute Hammer!
Butter, Kräuter und Knoblauch - von Damenhand zur Perfektion gematscht bei der ersten Runde. 
Zum Schluss rücken wir noch Whisky und Haselnussschnaps zu leibe.

Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Runde und decken schon mal den Tisch.

gedeckter Tisch, auf das nächste Mal wartend

Alles, was demnächst ansteht, findet sich hier!





Dienstag, 9. Dezember 2014

Retrospektive - Alternativer Advent 2 - LUNCH

Fulminant, liebe Freunde der alternativen Adventszeit, fulminant fand ich unseren Lunch zum 2. der vier Kerzenfeste vor Kemmlers Kamin.


Der mottogebende Stoff war kein leichter. Das Werk, das Pate stand für das Menü und die Kunst zwischen den Gängen, Naked Lunch von William Seward Burroughs, ist wahrlich keine entspannte Nebenbeiliteratur. Man könnte sagen: Auf der ganz anderen Seite von Rosamunde Pilcher. Am andere Ende der Skala. Eines der zentralen Werke der Beat Generation. Das Werk beschreibt dunkle Albtraumwelten, drogeninduzierte Halluzinationen, wegtriftenden Verstand, üble sexuelle Ausschweifung gewürzt mit jeder Menge Gewalt in expliziter Sprache. Und das zum Teil schön unappetitlich. Den Inhalt dieses Buches in ein Menü zu transportieren ... und das noch in der Weihnachtszeit ... eine Herausforderung. Danke, liebe Gäste, dass ihr euch auf das surreale Motto eingelassen habt, so bei der Sache ward und so viel Spaß bei der Geschichte hattet. Danke auch, dass ihr sehr lange den beknackten Soundtrack ausgehalten habt - es lief zwar kein schwurbeliger Freejazz von Ornette Coleman, wie es sich eigentlich gehören würde - aber die Weihnachts-CD der Beach Boys im Wechsel mit nicht weniger als ZEHN unterschiedlichen Versionen von Mele Kalikimaka, das ist ähnlich psychotrop und erfordert gute Nerven. Sehr tapfer!

Der Menü-Pate: Bill
Starten wir aber hinein in das Nacherleben dieses Happenings.

Komplexer Schlachtplan
Wir begrüßen aus der Küche mit einem Löffelhappen. Linsen, Speck, Granny Smith - in Butter geschwenkte Spargelspitze und etwas Kavier. Krasse Mischung. Es braucht krasse Mischungen bei diesem Thema!
Das kusinale Servus!
Dazu gibt es nen mehrdimensionalen Cocktail. Psychedelic Fruit Tryptichon: Ein Prosecco-Cocktail mit LavendelGelee, mit einem ErdbeerMargarithaEiswürfel und einem BelliniSchaum. Ein ideales Getränk, wenn man sich mal wieder nicht entscheiden kann, was man trinken möchte. Dann am besten alles. Gleichzeitig. Und gleichzeitig ein subtil hinterhältiges Spiel mit der Trinität.

Psychedelic Fruit Tryptichon
Der Cocktail führt direkt hin zum ersten Gang und übergibt das thematische Staffelholz.

1. Gang: Psychedelic Soup Tryptichon

Wieder ein flotter Dreier. Diesmal in warm und mit Suppen. Wir huldigen mit diesem Gang den hypnotischen Farben der späten Beat- und frühen Acidszene. Und dem Alkohol. Denn Alkohol war, neben einem Potpourri anderer Stimulanzien, durchaus wichtig im Lifestyle der hier reflektierten Subkultur.
Die Suppen in Erwartung ihrer Anrichtung
Es finden sich hier zusammen:
  • ErbsenMinzSuppe mit Vermouth
  • KarottenIngwerOrangenSuppe mit Bourbon Whiskey
  • RoteBeeteKartoffelSuppe mit na klar Wodka
Das viskositätsoptimierte Suppentrio mit Rote Beete und Rüben Chips und hübsch bunten Gewürzblüten
Als Brücke zum zweiten Gang liest Herr Kemmler eine Schlüsselstelle des Romans, in welcher der Marktplatz von Interzone beschrieben wird. Interzone, jene dunkle Welt im Kopf der Hauptfigur Bill, in welche er sich flüchtet, nachdem er im Drogenrausch seine Frau erschossen hatte. Eine wilde Ansammlung von Spelunken, in der sich Kriminelle, Dealer und bizarre alienartige Geschöpfe tummeln. Zerrbilder, die eine Mischung aus arabischem Basar, asiatischer Opiumhöhle und Weihnachtsmarkt in Bottrop beschreiben. Düster, diese Welt - und DÜSTER ist auch der nächste Gang.

2. Gang: Es wird N8 in Interzone

Ein schwarzer Gang. Belugalinsen mit einem Touch Balsamico bilden das Fundament. Darauf eine Jakobsmuschel, schwarz verpackt in Sesam. Schwarze Majo. OlivenTapenade. Leckere Dunkelheit.

Im permanenten Halblicht der Interzone ist es ja so gut wie unmöglich scharfe Fotos zu machen (... sorry dafür ...)
Nicht weniger dunkel das Getränkt dazu. Eine Blacky Mary. Marias dunkle Seele. Ein mit einem Hauch Tintenfischtinte geschwärzte Tomatenessenz mit einem ordentlichen Schluck Wodka. (Mehr zu der Tomatengeschichte gibt es versteckt hinter diesem mit jedem Wort länger werdenden Link)

Blacky Mary
Die Kunst zwischen den Gängen besteht aus einem intensiven Fanbrief an den Herrn Börrooghs, in welcher Manfred Huber ein paar praktische Fragen zur Zone hat, wie man da hin kommt, zur Bewusstseinserweiterung und dem generellen Überhaupt - Hier nachzulesen!

Und nicht nur das - in österreichischem Zungenschlag gibt es noch eine kulinarische Antastung an etwas, dass es unbedingt schon immer hätte geben sollen - an BEATNOCKERLN.


Beatnockerln
(von Sven Kemmler)

Langsam hab ich des Gewaschel eingebodelt.
Und dann, wie ein Kaiserschmarrn
der langsam über des Randl vom gusseisernen Pfandl bampelt,
hat sich ein Powidl üher die Periphäsen gegossen,
abseicht und blaug'hudelt,
aber im Schein der gelben Pomeranzen
drah'n sich die Bananen gepfeffert und gesalzen
und es kummt ein zerdetschter Krachsalat
eh mit dafidelten Karfiol-Blunzen
und grompelt as Uberhammerte zum Gloss

Vongkrapfen bludern aus,
hengeln die Dätscherten
kipferln die Grammeln
und selchen die Wangerl
vorn is, da ist
Du Beat. I Beat. Mir Beaten
Jo eh.

Der Eischwammerl spricht mi oh
langt nach der klopperten Stelzen
Fisolen strankerl durch die Dunkle Suppn
nur ein einsamer Germ sucht an Knödel
riebieslt ein Fleischvögerl
Im Quargelkarré lauert stimpfig ein Heuriger
"Maroni" schreit er mit letztem Gedimpel
beuschelt des Bammerl bis einbrennte Ranzen
(steigernd) wengeln
wansteln
wischeln
striezeln und obapicken
Schmatzschwammerln
dann
a Ruah!

Vongkrapfen bludern aus,
hengeln die Dätscherten
kipferln die Grammeln
und selchen die Wangerl
hint is vorn, da ist
Du Beat. I Beat. Mir Beaten
Jo eh.


3. Gang: The (bleeding) Heart of America

Ein politischer Gang von mehrdimensionaler Bedeutung. Anklagend. Fingerzeigend. Offensiv und hintersinnig. Ein tomatenblutendes Polentaherz reckt, nicht zuletzt motiviert durch den tatsächlichen Schusswaffenunfalltod von Burroughs Frau im Jahre 1951, ein Fragezeichen in Richtung irrer Waffengesetzgebung und weltweitem Coltgewackel. Eine BisonBolognese schaut in die Vergangenheit und fragt den weißen Mann: "Sag' mal ... geht's eigentlich noch?!" ... Das Wintergemüse zeigt einen versöhnlichen Ausweg und spricht mit einem milden Lächeln: "Think global, act local!"

Selten war Kritik so lecker
Was dem Mittag bisher schmerzlich fehlte: Saftige Pornographie. Genau. Und die kommt nun ins Glas mit dem wirklich wundervollen Pornfelder von Lukas Krauß, dem Winzer mit Hut. Einer enorm süffigen Cuvée aus PORtugieser und dORNfelder.


Und so leicht angeshakert geht es entspannt Richtung Dessert.

4. Mugwamps Store of (Legal) Drugs

Im vierten Gang bringen wir alles auf einen Teller, was es an legalen Drogen gibt: Alkohol, Nikotin, Koffein, Zucker, Schokolade und Chili - alles Stoffe, die in unserem Gehirn die gleichen Areale stimulieren wie Kokain, Heroin oder Crack. Und auch in ihrer Suchtgefahr na dran sind.

Wir haben eine in Hanfsamen, Chili, Zucker und Minze gebratene Ananas - mit Bourbon flammbiert. Dazu ein TabakEis. Eine sehr smoothe Mousse au Chocolat mit Chili. Ein SchokoEspressoGelee und ein SchokoladenCrossi.

Alle legalen Drogen auf einem Teller
Das Getränk dazu ist in Sachen Suchgefahr das Crystal Meth der Cocktailwelt: Der frontallappenauflösende ESPRESSOMARTINI. Ohne Umwege bringt dieses Getränk direkt Spaß in den Kopf und löst folgende Reaktion aus: "Was ist denn das ... das ist ja ... mmh ... ... das ist ... oooooooh!"

Danke an dieser Stelle auch an Matthias für seinen kulinarischen Gastbeitrag, den urmächtigen Schokobrownie mit salted caramel und scharfem Fruchtgummi. Wunderbares Fitting mit dem Gesamtszenario!

Wir wechseln die Musik von den stressigen Beach Boys auf Bob Dylan und chillen in den späten Nachmittag.

He! Apropos später Nachmittag ... nächsten Sonntag, am spätem Nachmittag, da gibt es in der Serie des Alternativen Advents vor Kemmlers Kamin eine wilde viergängige Teezeremonie. ... Gerade mal 2 Plätze sind noch frei ...




Sonntag, 26. Januar 2014

BackenSuppenFreestyle

High Pressure.

Endlich habe ich mal den Dreh gekriegt und den Schnellkochtopf auf den Herd gebracht und damit in einer kleinen Forschungssession folgende Erkenntnisinteressen kombiniert:
  • Eier mit Maillard-Reaktion, ein quasi karamellisiertes Ei
  • Backen vom Iberico-Schwein
  • NudelSuppe im Asia-Style
Wunderbar geklappt hat das und der schnelle Dampfdrucktopf bleibt in permanenter Reichweite geparkt.

Das Endergebnis.

Experimentelles Süppchen
Die Ibericobäckchen wurden dazu angebraten und dann in einem Sud aus Reiswein, Sojasoße, Zitronengras, Limettenblatt, Austernsoße, Weißwein, Zucker, Knoblauch, Chili, roter Zwiebel, Ingwer, Koriander, Erdnüssen, 1 Stern Sternanis, Kohl, Möhren, Sellerie und Hühnerbrühe.

Und in diesem Sud lagen auch die Eier. Und die schauen nach einer guten Stunde im Schnellkocher so aus:

Maillard-Ei
Ich muss sagen: Eine neue Eierfahrung. Mit dem Ei ist das passiert, was beim braten mit Fleisch passiert: Die sogenannte Maillard-Reaktion. Das intensiviert das Eiaroma. Es schmeckt intensiv nach Huhn. Der Dotter ist top cremig und schmeckt ebenfalls sehr intensiv und aromatisch.

Die Backen waren nach der Stunde im Dampf butterzart und hielten nur mit Mühe ihre strukturelle Integrität.

Backe, mit Mühe die Form haltend
Der Sud wird dann zur Suppe und umsuppt vietnamesische Pho-Nudeln. Die wurden zuvor eingeweicht, dann 3 Minuten gekocht, schwungvoll trockengeschwenkt und dann mit Süppchen, Gemüse, Backe, Ei und frisch gehackten Nüssen garniert.

es gart die Nudel
Das war yummy. Und nach etlichen Iterationsrunden gibt es auch ein REZEPT dazu. Jawoll!