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Donnerstag, 13. August 2015

Retroschmecktive - VegiWednesday

Am gestrigen Mittwoch zelebrierten wir den ersten VegiWednesday - und ja, das könnte eine hübsche neue Tradition werden.

Der VegiWednesday soll keine Bekehrungsveranstaltung zum generellen Fleischverzicht sein, dazu bin ich selber ja viel zu gerne Fleischfresser. Aber mein Fleisch-Credo ist: WENN Fleisch, dann bitte gscheites Fleisch mit Blick auf Herkunft und Aufzucht, kein abgepacktes Massentierhaltungsmeat. Und bevor ich anderes Fleisch in meinen preisgekrönten Luxuskörper lasse, lasse ich es lieber weg - und der VegiWednesday soll zeigen: Das Weglassen schmerzt nicht und schmeckt.

Freut mich sehr, dass dieses Interesse auch von meinen fantastischen Gästen geteilt wurde - am Tisch waren nur 2 "echte" Vegetarier - die anderen waren interessierte Karnivore. Danke euch für den runden Abend und die feuchte Fröhlichkeit bis in die durchaus späte Nacht! Cheers!

Fangen wir mit der Nachschmeckerei an. Als KüchenServus kamen zwei MiniTartes - gefüllt mit Ziegenfrischkäse, einmal getoppt mit einer Himbeere (gefüllt mit RosmarienBalsamico und einem winzigen ParmesanChip) und einmal mit Blaubeere und einer gebrannten SesamMandel.

Dazu als Aperitif: Ein Gin Tonic mit Blaubeeren!

Zum Start: MiniTarte
ERSTER GANG: Kartoffeln, Pilze, Ei, Erbsen

Die Kartoffeln kommen als zarter Pü, gepimpt mit Trüffelbutter und Steinpilzen. Darauf: Endlich mal wieder ein Onsen-Ei, weil das einfach eine im  Himmel geschlossene Verbindung ist. Dazu und drumherum: Gebratene Kräuterseitlinge mit schwarzem Knoblauch, getrüffelte Erbsen und ein Hauch Steinpilzpesto.


Erster Gang: Und stolz trohnt das Ei
Dazu ins Glas: Die schön frische Cuvee Kopfstand  von dem rheinhessischen Gut Lorenz. Eine spritzige Mischung aus  Rivaner, Cabernet Blanc und Riesling. Passt.

ZWEITER GANG: Japanisches GemüseCurry, AuberginenTonkatsu, Reis, WasabiEdamame

Tonkatsu ist eigentlich vom Schwein und die japanische Variante des Schnitzels. Statt Schwein verwendete ich freilaufende Auberginen. Diese werden dann in PankoPaniermehl (das ist deutlich grober als normale Paniermehl - und so wird es dann besonders knusprig) paniert und in Ghee ausgebacken. Serviert auf einem japanischen Curry mit Süßkartoffeln, Kürbis, Babymais, Karotten und Zuckererbsen. Dazu: Reis und in WasabiÖl geschwenkte Edamame.

Zweiter Gang: Japanophil
Für die Füllung im Glas bleiben wir beim gleichen Weingut und süffeln nun die schön fruchtige Cuvee mit dem martialischen Namen Urschrei. Eine superdeutsche Traubenmischung, die neben Cabernet auch Regent, Dornfelder und Portugieser enthält. Ein wein, den man im Sommer auch schön gekühlt süffeln kann.

DESSERT: Macha und Mango

Vom Feeling bleibt es asiatisch. Macha, das ist puderfein gemahlener Grüner Tee, spielt die Hauptrolle und kommt in verschiedenen Inkarnationen: Als Panna Cotta mit weißer Schokolade, Schaum und Macha Latte als begleitendes Getränk. Dazu gibt es eine MangoSoße, MangoGelee und (nicht im Bild) ein Mango EisAmStil. Für den nötigen Biss sorgt ein KokosNussCrumble mit Cranberrys.

Dessert: Macha und Mango
Danach wurde es schnapsig. Eiderdaus.

Dazu liefen seltsame Lieder über Obst und Vegetarismus ... ja, sowas gibt es ... das ist zwar nicht immer schön für die Ohren, aber wir machen das alles ja auch nicht zum Spaß, gell :-),



Nächster VegiWednesday: 16.09.2015 - 19:00 Uhr - Book now!

Sonntag, 30. März 2014

Das war "Somewhere over the Rainbow" - SupperClub8

Und wieder einmal möchte ich sagen: Augenblick, verweile doch, du bist so schön. Aber wenn ich kurz drüber nachdenke ist das ja totaler Käse - denn das hätte ich beim ersten Gang gesagt, und dann hätte man verweilt und die darauffolgenden Genussmomente glatt verpasst - sauvorsichtig muss man mit dem sein, was man sich da wünscht!

Ich hab mir ja schon lange gewünscht mal einen Kochen-nach-Farben-Abend abzufeiern und das konnte gestern erfüllt werden.

Das da war das Menü:

Menükarte, die alles sagt und nichts verrät
Ich muss ehrlich sagen: Die Vorbereitung war nicht so geschmeidig. Sie lief zwar in den Parametern des straffen Zeitplans und die Level of Done der einzelnen Tasks wurden in Time & Quality delivered - aber nein, geschmeidig war das nicht. Ständig fiel was runter, ging kaputt oder war nicht gleich zu finden - und ich habe noch nie so grobschlächtig Eier getrennt. Aber sei's drum - am Ende hat alles bärig geklappt - nicht zuletzt auch wegen La Nic und ihrem grenzgenialen Backoffice.

Also rein in die Mitte - was gab's denn nu?

Aperitif: Violett Fizz


Ein wunderbar süffiger Gin-Drink, der die Leber gleich auf das vorbereitet, was der Abend noch bringen wird.

Mein Rezept für den Drink:

2 cl Violet Liqueur (spannendes Zeug - mehr Infos dazu hier!)
3 cl Beefeater Gin
2 cl Limettensaft
2 dashes Zuckersirup



Eiswürfel ins Glas, dann zuerst  den Violet Liguer ins Glas, dann vorsichtig den Gin und den Limettensaft aufgießen, so dass sich die Flüssigkeiten möglichst wenig vermischen. Dann mit Soda, ebenfalls vorsichtig auffüllen. Die Gäste instruieren, dass sie mit dem Strohhalm kurz umrühren. Das maximiert das Farbenspiel. Das Auge trinkt mit!

Erster Gang: Weiß

Weiß: AlbinoShushi, BohnenPü, Kabeljau, Meerrettichschaumhäubchen, Pilz

Auf dem Teller findet sich ein Pü aus weißen Bohnen und einem Hauch Knoblauch. Links davon ein Albino Sushi - Ein in Tomatenessenz (siehe hierzu das Rezept zur Suppe "White Rabbit") gegarter Sushireis wurde in einem Reisblatt um leicht gemeerrettichten Mozzarella enrouliert. Rechts des Püs findet sich ein schonend im Meerrettichsud gegarter Kabeljau unter einem Meerrettichschaumhäubchen. Garniert mit weißen Pfeffer. Ich möchte hier kurz anmerken, dass ich Meerrettichschaumhäubchen für eines der schönsten Komposita halte, das wo es in dem Deutschen geben tut (oder muss es heißen "geben tun tut" ... ?)

Dazu kam ins Glas logischerweise ein Weißer Burgunder aus der Pfalz von Nägele (den es bei Vinaldi zu beziehen gibt!), der nicht nur wegen dem Namen der Traube passte. Der zarte Schmelz verträgt sich schön mit dem weißen Pfeffer und schlawenzelt zudem gerne (zurecht) verliebt guckend um das Meerrettichschaumhäubchen.

Zweiter Gang: Gelb


Gelb-1: gelbe Gazpacho

Gelb-2: (zu hartes) OnsenEi, TrüffelPü, PaprikaMousse, LinsenKarottengemüse, gelber Kaviar
Ein zweigeteilter Gang. Das Getränk dazu ist Teil 1: Eine gelbe Gazpacho. Gazpacho ist, und da kommt es immer wieder zu Irritationen, nicht die Stiefschwester von Gazprom, sondern eine kalte Suppe aus Paprika und Tomaten, mit Knoblauch - gebunden mit Weißbrot. Auf dem Teller der OnsenEiKlassiker (leider bei dieser Runde etwas zu hart geraten) mit dem wunderbaren TrüffelPü. Dazu gelbe Linsen mit hauchfein gewürfelten weißen Karotten, die gar nicht weiß sind, sondern gelb, während Gelbrüben, also Karotten, normale Karotten, auf meiner Farbskala ja eher orange sind - oder? ... ich schweife ab ... . Die Linsen kommen daher mit ein bißchen Scharf und einem Touch Garam Masala. In der Mitte des Tellers lümmelt sich leger eine PaprikaTomatenCréme, die sich einem gelben Kaviar mit ebenso gelbem Tomätchen grüßend entspannt entgegen streckt.

Dritter Gang: Grün

"Grün, Grün, Grün sind alle meine Farben" (sagt Rufus M., 36, Polizist und Hobbyjäger mit grünem Daumen)
Eine vegetarische Breitseite, die sogar vegan gewesen wäre, wenn keine Sahne Verwendung gefunden hätte. Eine grüne Gemüselasagne mit Spinat und ThaiSpargel. Ge_pesto_te Zucchini. Selbstverständlich handelte es sich bei dem Pesto um eins mit Pistazien statt Pinienkernen. Zuckererbsen in Nussbutter. Kresse. 

Dazu ins Glas fand ein grüner Veltliner von Loimer den Weg. Leicht pfeffrig, herrlich frisch und eine funktionierende Leitblanke für das junge Gemüse, das ja doch noch recht grün hinter den Ohren ... ja ... is ja gut ... 

Vierter Gang: Rot

RAF - Rote Agnus Fraktion - (selten ist das "G" in einem Wort so wichtig!)
Ein österliches Lämmlein lachste hier in zartem Rosa, gebettet auf stundenlang eingeköchelten roten Rotweinzwiebeln. Mit dabei: Urleckere geschmorte Radieserl mit Kapern und RoteBeeteGnocchi mit Radicchio. Rot wurde von der gefühlten Mehrheit der anwesenden Kommunisten Gästen zum favorisierten Gang gewählt.

Dazu ins Glas kam der "Red" von Heinrich, eine Cuvée aus Zweigelt, Blauburgunder und St. Laurent. Süffig. Fruchtig. Voll. Voll gut zu Lamm und dem Rest auf dem Teller.

Fünfter Gang: Blau

Ein durchaus blausibler Nachtisch (diese Wuchtel musste raus - das hätte ansonsten was verstopft. Entschuldigung!)
Und weiter geht es den Regenbogen entlang. Blau. Und das in mehrfacher Hinsicht. Hier haben wir einen New York CheeseCake mit einem Blueberry Topping, einen griechischen BlaubeerJoghurt, gefärbt und aromatisiert mit dem Violet Liqueur, den wir vom Aperitif kennen, getoppt von einem super knusprigen blauen Macaron. Garniert mit feenstaubgleich gehobeltem Macaronpulver.

Dazu ins Glas kam ein BlaubeerMilkShake. Fresh und gesund.

Sechster Gang: Schwarz

Blau ist man vor dem Blackout. Und so wurde es dann auch auch mit dem zweiten Dessert des Abends zappenduster.

Das Ebony zum Ivory des ersten Ganges
Ein dunkler Brownie mit einem mächtigen Schokodeckel. Gespießt von schwarzem SesamKaramell, an einer schön dicken Soße aus lange reduziertem Johannisbeersaft, Holundersirup und Portwein. Dazu eine Spur schwarze Cassis und ein BrombeerGeele, inklusive Brombeere. So macht Dunkelheit Spaß!

Dazu gab es Portwein. Is' ja klar!

Mensch Leute ... ich danke euch, die ihr alle da wart, ganz herzlich für diesen tollen Abend - ich hoffe, ihr hattet alle genausoviel Spaß wie ich und wir sehen uns wieder bei einem der nächsten SupperClubs.

Und das hier war übrigens der Soundtrack der Nacht!