Montag, 15. Dezember 2014

Nachlese: X-MasSupperClub


Der 15. SupperClub war weihnachtlich. Alternative Weihnachtslieder bedudelten den Hintergund. Schwere Rotweine sorgten für Wohligkeit und auf die Teller und in die Schüsseln kamen festliche Leckereien.

Um entspannt in den Abend hineinzugrooven gab es als Stimmungsgleitmittel zum Start einen schön trockenen rosa Prosecco und nen kleinen Löffel als Servus aus der Küche.

LöffelServus: EierSalat, ForellenKaviar, BlackMayo - und Schnittlauch
Nach dieser kleinen Lockerung für die Papillen waren sie bereit für den offiziellen Start und es begann, wie es sich gehört, mit einem herzwärmenden Süppchen.

Gang1: MaronenPortweinCappuccino

Das MaronenPortweinSüppchen war behäubt mit einem SteinpilzMilchSchaum. Dazu eine Knusperstange mit einer Füllung aus getrüffeltem Ziegenkäse und Kräuterseitling.

Cappuccino mit KnusperStange
Dazu ins Glas: Ein schön herber und kräftiger Lambrusco, der so gar nichts zu tun hat mit dem Lambrusco, den man so denkt zu kennen. Ein Lambrusco, so wie er eigentlich gedacht ist - intensiv und dennoch leicht. Waldig und beerig und trotzdem frisch. Ein Lambrusco von dem Agriturismo Opera02.

Gang2: Black & White

Bei diesem Gang ging es um Exzentrik - eigentlich einfache Zutaten zur Weihnachtszeit in ein Engelskostüm stecken. Seeteufel. Linsen. Tomaten. Aber funky!

Es gibt zart gebratene Seeteufelbacken auf schwarzen Belugalinsen mit Balsamico und einem intensiven weißen Tomatenschaum. Dazu sautierte Paprika mit einer zarten Vanillenote. Ein paar frisch geraspelte Zitronenzesten geben der Geschichte zusätzlich Duft und Kick.

Die Farben sind nicht politisierend. 
Dazu ins Glas: Ein schön duftiger Pouilly-Fumé. Aus dem Weißweinherz der Loire kommt dieser Sauvignon Blanc. Das Fumé (aka: rauchig) im Namen des Gebiets kommt von dem hohen Anteil von Feuerstein im Boden, der dem Wein zu seinem zarten Schmelz und seinem gelben frischen Obst einen Hauch Rauch hinzu fügt. 

Gang3: Oh Deer!

Hirsch. Rotkohl. Birne. Eine klassische Kombination und das grade und gerne auch zu Weihnachten. Diese Kombination wird hier aber in der Stilistik ihrer Darreichung geremixt. Der Hirsch kommt zusammen mit Pilzen und Erbsen in einer BlätterteigPastete. Der Rotkohl (oder das Blaukraut) hat sich mit Cranberries zu einem Salat zusammengefunden und die Birne kitzelt zusammen mit einer ordentlichen Portion Chili als chön charfes Chelee am Gaumen.

Hirsch, scharfe Birne, Rotkohl & Balsamico
Dazu braucht es einen BÄNG! von einem Wein. Oh Yeah! Und genauso heißt der Wein, den es dazu gibt: Oh Yeah! Nein, das ist kein Wein aus Amiland. Es ist ein Franzose. Ein Biowein aus der Nähe von Narbonne (und somit aus dem Anbaugebiet Languedoc-Roussilon), aus 100% Cabernet Franc. Sehr saftig. Leicht nussig. Viel Aroma. 15% Alkohol. Schwer. Macht aber kein Stück müde und bringt viel Spaß - ein toller Wein, der mit Salat, Hirsch und schwerer Birne gleich Freundschaft schließt.

Gang4: Surf & Turf

Die Surf & Turf-Karte wird ja auch gerne gespielt, wenn es um Festlichkeit geht. Bei diesem Surf & Turf gehen wir die Extrameile gleich doppelt. Auf dem Teller kommen zusammen. Ein für rund 60 Stunden bei 64° im asiatisch gewürzten SakeSud sous-vide gegarter Schweinebauch, ne Jakobschmuschel in WasabiSalz, ErbsenWasabiPü und eine Reduktion aus dem SakeSud - ergänzt mit ein paar Zuckererbsen. Dieses Schwein ist einfach nicht von dieser Welt - es schmilzt und bringt auch ausgemachte IchMagAberEigentlichKeinSchweineFleisch-Typen in Verzückung. Mhh!

Surf & Turf 
Als Drink dazu: Um den Papillen nach dem vorangegangenen Oh Yeah! eine Chance zu geben sich irgendwann wieder mit Rotwein beschäftigen zu können und zu diesem Gang Rotwein eh etwas schwierig wäre, gibt es was ganz anderes. Einen CockTeel (hohoho ... das läuft wieder Gefahr von der Bundesprüfstelle für beschissene Wortspiel abgemahnt zu werden ... aber wenn man so eine Wuchtel nicht raus lässt, dann gibt das Blähungen - und das kann ja auch keiner wollen ... ein Teufelskreis ... irgendwie ... ) - nämlich einen Grünen Tee mit Limette, BüffelgrasWodka und Minze. Sehr frisch und reinigend. Die Minze passt top zur Erbse, die Limette und der Tee tanzen ChaChaCha mit dem Schwein und der Soße und die Papillen sind wieder bereit für Rotwein zum nächsten Gang. Halleluja!

EisTee, so, wie er sein soll
Gang5: WeideOx, Schoki& Grateng

Das Filet von dem bayrischen WeideOx ist butterzart und chillt an einer Soße aus Glühwein und Schokolade, aufgeladen mit noch ein paar weiteren weihnachtlichen Aromen wie Sternanis und Piement. Dazu gesellen sich ein leicht getrüffeltes (ach?!) KartoffelGrateng und ein geröstetes Wintergemüse (da versammeln sich dunkle Urkarotten, Kürbis, Rosenkohl, gelbe Rüben und lila Blumenkohl).

FLAISCH!!!
Als Wein dazu: Der südafrikanische Chocolate Block von Boekenhootskloef. Eine wuchtvolle Cuvée aus Syrah, Grenache und Cabernet Sauvignon mit einer homöopathischen Beigabe von Cinsault und Viognier. Syrah und Grenache bringen deutliche Aromen von Bitterschokolade und Pfeffer. Das passt bombig zu Fleisch und Soße.

Gang6: BigDomino and Friends

Dominosteine gehören ja irgendwie zum Kanon der Gebäckvielfalt dazu. Wir bauen und den Dominostein selbst. Und das in groß - bestehend aus drei Schichten dichtem Brownie, leicht getränkt mit Kirschwasser - dazwischen PannaCotta mit weißer Schokolade und Marzipan, überzogen mit dunkler Schokolade. Dazu ein zimtlastiges GewürzEis, ein WaldfruchtGlühweinGelee auf weißer PfirsichMousse - und alles bestäubt mit einem VanilleKipferlSchnee.

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Als Weinchen dazu: Was Süßes! Le Petit Manincor  aus Südtirol. Aus der Traube Petit Manseng. Schmeckt intensiv nach getrockneten Aprikosen, Zart nach Mango und Litschi und ganz deutlich nach Honig. Das passt zu den weihnachtlichen Anklängen auf dem Teller und zementiert einen volltönenden Schlussakkord.

Die Phalanx der geleerten Flaschen reiht sich zum Schluss auf und grüßt alle Gäste und sagt: DANKE, DASS IHR DA WARD! Ohne coole Gäste, kein cooler SupperClub! Danke fürs Kommen, Mitspielen, Gutfinden, Loben und Wiederkommen!

Cheers!

Achja - der Sound des Abends - hier:


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