Donnerstag, 12. Januar 2017

Retroschmecktive: WeihBurtstagsparty

Mei, was soll man sagen ... wenn Weihnachten und Geburtstag auf einen Tag fallen, dann kann es ja nur überirdisch werden. Wurde es auch. Es war sakralkulinarisch, kulturlecker und sphärisch-komisch. Ein wunderbarer Abend. Voll von Futter und Darbietungen von umwerfend talentierten Gästen. Das. War. Schön. Um da eins draufzusetzen müssen wir nächstes Jahr noch mindestens Ostern mit dazu nehmen.

Aber schmecken wir doch mal kurz zurück zum 19.12. im schon lange vergangenen Jahr 2016.

WeihBurtstag ... genau ... der MEATINGRAUM feierte feierlich seinen ersten Geburtstag (der ist am 1. November) ... und weil er die Feier aufgrund von Gründen in die festliche Weihnachtszeit legte, war es nur naheliegend, Weihnachten gleich noch festivitär miteinzufeiern. Und wenn man sich selber feiert, dann darf es auch mal ein bisserl üppiger sein, dachten wir und freuten uns deshalb auch schon lange vor auf dieses Festival mit Family & Friends.

Kulinarisch wollten wir nicht nur lecker sein, sondern auch die breite Peitsche der Gastrosophie knallen lassen - und so stellten wir das Dinner unter das Motto "The Circle of Life" ... was ja bei einer so aufgeladenen und genau eh doppelten Geburtstagsfeier ja fast schon das Allermindeste ist. Und dazu ergab es sich auch noch schicksalsfügig, dass sensationelle Gäste Darbietungen brachten, was die ganze Geschichte wahrlich zu einem kunterbunten Zirkus an Emotion und Gaumenfreude werden ließ. Achja!

Wir begannen das Dinner mit der GEBURT.

Auf diese stießen wir zunächst mit einem guten Schluck aus einer Jeroboam (das ist die kleine 3 Liter-Flasche) Champagner (ein Blanc de Blanc von Robert Moncuit) an.

Was passt zur Geburt besser als ein Ei? Und da das OnsenEi ja eine Art MEATINGRAUM-Signiture-Dish ist, bauten wir eben selbem ein Nest aus sautierten Pilzen und Ghee-geschwenktem BabySpinat. Und dazu dann noch 2 Wachtelkeulchen. Und Trüffel.

Das Nest
Herr Kemmler beim Hobeln ... (höhö)

Nach dem kleinen gschmackigen Auftakt hab es die erste kulturelle Einlassung von Herrn Kemmler selbst, der melvillesk dem großen Fisch der Literatur ganz neue Aspekte einharpunierte.

Herr Kemmler (performend), Publikum (lauschend)
Danach extrahierten wir den Korken aus der stilvollen Doppelmagnum Mele Kalikimaka von Markus Schneider aus der Pfalz. Ein bombiger Rotwein, prall gefüllt mit den Aromen reifer roter Beeren, dazu etwas Schoko, Tabak und Anklänge weihnachtlicher Gewürze. Ein Füllhorn voller Sinnesfreude.

Nach getaner Arbeit - der Rotwein im Gespräch mit dem Champagner bei der Analyse des Abends. Fazit: Kann man so machen. Danke, Jungs!
Der Hauptgang: Das GANSE Leben!

Ja. Was für ein Wortspiel. Hammer. Aber Sie wissen ja, wie das ist, wenn man schlechte Wortspiele nicht raus lässt. Das gibt Blähungen, Mundgeruch und Migräne. Musste also aus gesundheitlichen Gründen sein ... sorry.

Beim Gänsegang wurden wir noch eine Subtexttiefe philosophischer. Denn im gansen Leben läuft ja nicht nur bei der Gans nicht immer alles so, wie geplant oder erwartet. Ständig passieren Dinge, die keine Gans je erwartet hätte und damit muss man dann auch irgendwie klar kommen. Wir lassen das Gericht erscheinen, wie ein klassisches deutsches Gänsegericht, verabschieden uns aber würztechnisch komplett von der Klassik. Die Gans marinieren wir koreanisch, in einer koreanischen BBQ-Sauce, gemischt mit Knoblauch, Soya- und Austernsauce und lassen sie bei kleiner Hitze im Ofen schmoren. Dazu gibt es ein mit Sake veredeltes rotes SüßkartoffelPü, ebenfalls leicht asiatisch angeschlagenes Blaukraut und ein EdamameGemüse. Jam!

Das Ganse Leben
So gestärkt ist Zeit für Musik. Und wie es der geplante Zufall wollte, war Christoph Theussl da und hatte seine Gitarre dabei, aus welcher er sodann auch Moritaten ("Die Moritat der zwei frittierten Katzen" ... wunderschön) und den Gassenhauer "Fleisch ist geil" erklingen ließ. Danke, Christoph!

Herr Theussl moritiert zu Katzen, Fleisch und Bienen.
Und es endet so, wie alles endet. Und es endet mit dem TOD als Dessert.
Der Tod kommt in Form eines PannaCottaSchädels auf einem SchokoCrumbleGrab und wird begleitet von einem Rosenmuskateller aus der Weinschmiede der österreichischen Süßweinspezialisten Kracher. Morbide und lecker.

Der Tod kommt süß!

Und damit war es das aber ja noch lange nicht. Ist ja schließlich WeihBurtstag. Nach dem Dessert gibt es noch ein weiteres Schmankerl und Schmankerl ist da fast schon ein kultureller Lapsus angesichts des da Dargebotenen. Der Kulturnachtisch wird serviert von Lisa Eckhart, die den Faust neu belebt. Hausaufgabe: Alles von Lisa Eckhart anschauen was das Youtubedinge her gibt und unbedingt hingehen, wenn es sie das nächste mal live zu sehen gibt.

Frau Eckhart, schon zum zweiten Mal im MEATINGRAUM, ohne Kafka, dafür umso mehr Goethe.
Wie wir alle wissen, ist es nach dem Tod nicht vorbei. Nach dem Tod kommt der Käse!

Es ist erst Schluss, wenn die dicke Frau gesungen hat und der Käse aufgegessen ist.
Und zum Käse gab es dann noch eine überraschende Würdigung vom PoetrySlammer Markus Berg, die den beiden MEATINGRAUM-Mützen Sven und Marc durchaus ein Tränchen der Rührung ins Knopfloch schießen ließ. Wir verneigen uns!

Zum Glück gabs von Stefan noch ein Schluckerl Whisky als Mitbringsel - Danke, Herr Heptner!

Wenn einem so viel Gutes wiederfährt ...
Schee wars rundum! 

Wir freuen uns auf jede Menge weiterer spannender Abende mit euch im MEATINGRAUM im Jahre 2017!

Und besonders spannend wird es ganz sicher bei unsere Abend im Bunker - "Yes we CAN" - ein Ernstfallsimulationsabend bei Kerzenschein mit Dosendelikatessen, selbst Eingewecktem und Leckereien vom Gaskocher. Am 28.01.2017 um 19:00 Uhr - Weitere Infos: HIER!

Keine Kommentare: